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    Nach Vergewaltigungsvorwürfen: "Red Sonja"-Remake auf Eis und Bryan Singer offenbar gefeuert

    „X-Men“- und „Bohemian Rhapsody“-Regisseur Bryan Singer sollte ein Remake der blutigen Sandalen-Action „Red Sonja“ inszenieren. Nach Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorwürfen gegen den Regisseur wurde das Projekt nun aber vorerst eingestellt.

    Dynamite Entertainment

    Millenium Films hat die Arbeit am Remake der Barbaren-Action „Red Sonja“ nach schweren Vorwürfen gegen Regisseur Bryan Singer vorerst eingestellt. Der Film wurde aus dem Release-Kalender der Firma entfernt und soll bis auf Weiteres auch nicht an potenzielle Käufer angeboten werden. Das hat The Hollywood Reporter jetzt enthüllt. Singer bekam das Projekt überraschend im September 2018 zugeteilt, nachdem er die Produktion des Musikfilms „Bohemian Rhapsody“ verlassen hatte. Nicht nur wurde damals ausführlich über Singers Fehlverhalten am Set des Queen-Biopics berichtet, der Regisseur wurde zudem angeklagt, 2003 einen 17-Jährigen vergewaltigt zu haben, weshalb seine Verpflichtung selbst bei Brancheninsidern für erhobene Augenbrauen sorgte.

    Anschuldigungen mit Konsequenzen

    Es wurden mittlerweile weitere Anschuldigungen gegen Singer publik, das Bostoner Magazin The Atlantic veröffentlichte im Januar 2019 in einem detaillierten Exposé etliche Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorwürfe, die gegen den „X-Men“-Regisseur vorliegen. Singer warf dem Magazin daraufhin fehlenden journalistischen Standard bei Recherche und Berichterstattug vor und bezeichnete das Exposé in einem Statement gegenüber Deadline als „homophobe Schmierenkampagne“ sowie die Anschuldigungen gegen ihn als „Lügen“. Im Rahmen der Anschuldigungswelle wurde unter anderem auch seine BAFTA-Nominierung für „Bohemian Rhapsody“ zurückgezogen. Auch die GLAAD Media Awards, bei denen jährlich Filme geehrt werden, die in ihrer Darstellung von LGBT-Figuren oder -Themen fair, sensibel, verantwortungsbewusst oder besonders zutreffend sind, distanzierten sich von Singer und strichen „Bohemian Rhapsody“ von der Liste der Nominierten.

    Erst sah alles danach aus, als würde das Studio die Vorwürfe gegen Singer ignorieren oder sogar offen abstreiten, um wie geplant mit der Produktion fortzufahren – Millenium-Produzent Avi Lerner bekundete erst Ende Januar, an dem Regisseur für „Red Sonja“ festhalten zu wollen, außerdem gab er gegenüber dem Hollywood Reporter das Statement ab, bei den Anschuldigungen gegen Singer handle es sich um „Fake News“. Später ruderte Lerner jedoch etwas zurück und gab zu verstehen, er habe dieses Statement nie abgegeben, sondern lediglich die Formulierung des Publizisten abgesegnet, ohne sie zu lesen. Singer zu feuern, zog er zu jenem Zeitpunkt trotzdem nicht in Betracht.

    Singer nun wohl doch gefeuert

    Doch Lerners Haltung scheint sich nun geändert zu haben. Wie der Hollywood Reporter jetzt nämlich in einem längeren Hintergrundbericht über aktuelle Anschuldigungen gegen Warner-Chef Kevin Tsujihara nebenbei erwähnt, wurde Singer nun doch bei „Red Sonja“ rausgeworfen, da Lerner mit der Beteiligung des Regisseurs wohl Schwierigkeiten hatte, einen Partner für den Vertrieb zu finden. Damit liegt das Projekt vorerst endgültig auf Eis. Dass die zahlreichen negativen Reaktionen auf Lerners vorherige Aussagen ebenfalls etwas mit dieser Entscheidung zu tun haben, ist naheliegend. Es sollte sich bei dem Film um eine moderne Neuinterpretation der berühmten Comicfigur im Stil von „Wonder Woman“ handeln. Der Stoff wurde bereits 1985 mit Brigitte Nielsen und Arnold Schwarzenegger in den Hauptrollen als Rape-Revenge-Sandalenabenteuer verfilmt.

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