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    Neu auf Netflix: Dieser Horror-Reboot ist eine Schande – schaut lieber das Original!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Wer über ein Netflix-Abo verfügt, kann sich dort nun den Horror-Reboot „The Grudge“ von 2020 anschauen. Gruselig ist der Film allerdings nur aufgrund seiner tödlichen Langeweile – greift also lieber zum Original!

    Sony Pictures Home Entertainment / Netflix

    +++ Meinung +++

    Dass Hollywood sich gerne darum bemüht, fremdsprachige Stoffe für den eigenen Kinomarkt aufzubereiten, ist kein Geheimnis. Mit dem 2002 erschienenen Geister-Schocker „Ju-On: The Grudge“ hat man den Bogen meiner Meinung nach aber deutlich überspannt. Denn nach einem Remake mit Sarah Michelle Gellar, dem sogar noch zwei Sequels nachgeschoben wurden, folgte mit „The Grudge“ noch ein Reboot, welches nun auf Netflix zur Verfügung steht.

    Die Vorzeichen standen dabei aber gar nicht so schlecht, eigentlich war ich sogar vorsichtig optimistisch, was den Horrorfilm betraf. Mit Nicolas Pesce konnte man sich nämlich die Dienste eines ambitionierten Regisseurs sichern, der mit „The Eyes Of My Mother“ und „Piercing“ zweimal auf unterschiedliche Art und Weise unter Beweis stellen konnte, dass er das Genre beherrscht. „The Grudge“ ist jedoch eine wahre Bruchlandung.

    Verfluchte Langeweile: Schaut lieber das Original

    Interesse konnte der neue „The Grudge“ für mich inhaltlich deswegen wecken, weil sich schon im ersten Trailer abzeichnete, dass Nicolas Pesce seinen Film im Stil eines düsterer Crime-Thrillers inszenierte und dadurch eine weitere Spannungsdimension neben dem übernatürlichen Schrecken in das Geschehen integrierte. Die Rechnung geht aber nicht auf.

    „The Grudge“ ist das Paradebeispiel dafür, dass manch ein Franchise einfach einmal zu oft zurück ins Leben gerufen wurde. Zu Anfang konnte Pesces Inszenierung für mich noch dadurch überzeugen, dass er Mut zur Entschleunigung hat. Nach und nach verliert sich der Möchtegern-Grusel aber in einer berechenbaren Unart, die das heutige Horror-Kino weitestgehend dominiert: den Jumpscares.

    Die Spannungsmechanik setzt damit also nicht auf Atmosphäre, sondern auf Gepolter, was dem schleichenden Terror-Szenario zu keiner Zeit in die Karten spielt. Darüber hinaus verheddert sich die Geschichte von „The Grudge“ in mehreren Zeitebenen, die dramaturgisch wirkungslos und unübersichtlich ineinander montiert werden und dem Geschehen jeglichen erzählerischen Fluss rauben.

    Wer also wirklich einmal wieder Lust darauf hat, einen eiskalten Schauer über den Rücken gejagt zu bekommen, der greift zum japanischen Original aus dem Jahre 2002. Regisseur Takashi Shimizu, der auch das amerikanische Remake von 2004 eher vergessenswert in Szene gesetzt hat, unterstreicht mit „Ju-On: The Grudge“, dass der Horror dann am effektivsten ist, wenn er im Kopf des Zuschauers beginnt.

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    Darum geht es in "The Grudge"

    Nachdem die Sozialarbeiterin Fiona (Tara Westwood) ihren Job in Tokio aufgrund seltsamer Vorkommnisse hingeschmissen hat, kehrt sie zu ihrer Familie in die Vereinigten Staaten zurück. Was die junge Frau nicht weiß: Sie hat einen Fluch aus Japan mit in ihre Heimat geschleppt. Die Geister ergreifen Besitz von ihr und treiben sie dazu, ihre Familie umzubringen.

    Nachdem es zwei Jahre später zu einem weiteren Todesfall kommt, der ebenfalls mit dem verfluchten Haus in Verbindung steht, versucht sich die zugezogene Polizistin Muldoon (Andrea Riseborough) daran, dem Schrecken auf den Grund zu gehen. Bereits nach dem ersten Betreten des Anwesens merkt die Gesetzeshüterin, dass hier finstere Mächte am Werk sind…

    Er stand viele Jahre auf dem Index: Berüchtigter Horrorfilm feiert sein überfälliges Heimkino-Comeback – natürlich ungekürzt!
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