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    Ein Grund für schwache 8. Staffel "The Blacklist" auf Netflix: Darum fehlt die Hauptfigur so viele Folgen
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Die achte Staffel von „The Blacklist“ stürzte in den USA auf die niedrigsten Einschaltquoten der Geschichte der Serie – und enttäuscht nun auch in Deutschland viele Fans. Ein Grund dürfte auch das wiederholte Fehlen von Megan Boone sein....

    NBC / Netflix

    James Spader ist als undurchsichtiger Strippenzieher, der sich die Identität Raymond Reddington verpasst hat, zwar das Highlight von „The Blacklist“, das eigentliche Herz der Serie ist aber die anfangs noch so unbescholtene FBI-Agentin Elizabeth Keen (Megan Boone). Mit ihr sollen wir gemeinsam über die Geheimnisse und wahren Ziele von Red rätseln.

    Doch die achte Staffel macht es dem Publikum dahingehend unglaublich schwer. Liz wechselt die Seiten, wird zur Verbrecherin und sogar Mörderin, macht Jagd auf Red und zerstört bei ihrem Rachefeldzug gegen den vermeintlichen Mörder ihrer Mutter sehr viel - tötet sogar mit Anne die große Liebe von Red, was in der Serie dann aber schnell beiseite gewischt wird...

    Vor allem fehlt die Hauptdarstellerin der ersten Stunde in der neuen Staffel auch ausgesprochen oft...

    Fast eine halbe Staffel ohne Megan Boone

    Satte neun Episoden am Stück – von der fünften bis zur 13. Folge – fehlen Liz und Darstellerin Megan Boone in der achten Staffel „The Blacklist“. Das ist fast die Hälfte der Season – und das als eigentliche Hauptdarstellerin.

    Begründet wird dies damit, dass sie in der vierten Folge selbst auf dem ersten Platz der Blacklist landet und nun – gejagt von ihrem einstigen FBI-Team – untertauchen muss. Die Story dürfte aber nicht der Anlass, sondern nur die Umsetzung sein. Der Grund ist nämlich Hauptdarstellerin Megan Boone selbst....

    Abwesenheit vor dem Ausstieg

    Megan Boone gab in Interviews längst zu verstehen, dass sie ihrer Rolle in „The Blacklist“ ein wenig überdrüssig ist. Außerdem stieg sie mit dem Ende der achten Season dann komplett aus. In der kommenden neunten Staffel wird Boone also nicht mehr dabei sein.

    Das legt den Schluss nahe, dass die lange Pause in der 8. Staffel schon ein Vorbote dieses Ausstieges ist. Nachgefragt auf die vielen Abwesenheiten der Hauptdarstellerin in der achten Staffel gaben die „The Blacklist“-Verantwortlichen dann auch irgendwann zu, dass nicht die Story, sondern „persönliche Gründe“ der Hauptdarstellerin verantwortlich sind.

    "The Blacklist" auf Netflix: Der berührendste Moment der 8. Staffel ist noch besser, wenn ihr die wahre Geschichte kennt

    In der Branche wird daher vermutet, dass die lange Pause ein Zugeständnis an Boone war, um sie überhaupt für eine achte Staffel und den Abschluss ihrer Geschichte zurückzubekommen. So räumte man der Schauspielerin die Zeit ein, sich um andere Projekte und ihre zukünftige Karriere zu kümmern – was sie unter anderem mit dem Aufbau einer eigenen Produktionsfirma, mit der sie künftig selbst Serien entwickeln will, getan hat.

    Verärgerung und Enttäuschung bei Fans

    Viele Fans sind trotzdem verärgert und enttäuscht – vor allem wegen zwei Episoden. Genau in der Mitte von Boones Neun-Episoden-Abwesenheit treiben die „The Backlist“-Verantwortlichen das Spiel mit dem Fehlen der Hauptdarstellerin nämlich auf die Spitze.

    In der neunten Folge „The Cyranoid“ scheint Liz zurück. Dass sie immer nur mit Mütze, aus der Entfernung, von hinten oder leicht verschwommen gefilmt wird, macht Zuschauer*innen aber sofort skeptisch: Wird hier etwa mit einem Double der Schauspielerin zu kaschieren versucht, dass Darstellerin Boone weiterhin fehlt? Nein, denn der „Clou“ kommt schnell: Liz hat eine Doppelgängerin (Mara Davi) beauftragt, die für sie agiert, von ihr sogar gesteuert wird. Für die Episode gab es reichlich Fan-Schelte, doch es ist nicht die einzige Folge, die durchfiel.

    Noch verärgerter sind viele Fans über die Episode, die eigentlich Anlass zur Freude wäre: das Comeback von Megan Boone in der 14. Episode „Misère“. Der Grund: Die Folge dient hauptsächlich dazu, zu erklären, dass Liz doch die ganze Zeit da war. Und so sehen wir viele Ereignisse aus den vorherigen Folgen noch einmal aus einer leicht veränderten Perspektive, die zeigt, dass Liz bei einem Gespräch im Raum war oder in einem Auto die Szenerie beobachtet.

    Da kamen sich viele Fans so verarscht vor, dass sie ihre Wut in Bewertungsportalen entluden. In der IMDb steht die Folge daher bei einer Bewertung von gerade einmal 4.6 (von 10) Punkten – die niedrigste Bewertung aller bislang 174 Folgen.

    Das ist eine besonders miserable Zahl, weil zu so einem Zeitpunkt (achte Staffel!) eigentlich fast nur noch grundsätzlich positiv eingestellte Fans eine Serie schauen, weswegen Wertungen eigentlich mindestens bei 7+, oft sogar über 8 Punkten und manchmal sogar bei 9 liegen. In der achten Staffel von „The Blacklist“ gibt es da aber einige Abweichungen – und sie haben eben deutlich mit der veränderten Story um Liz und Megan Boones Abwesenheit zu tun.

    Schwieriger Job in der 9. Staffel "The Blacklist"

    Mit der neunten Staffel „The Blacklist“ hat der nach dem ebenfalls erfolgten Ausstieg von Jon Bokenkamp nun alleinverantwortliche Macher John Eisendrath die schwierige Aufgabe, die Geschichte ohne Liz so fortzuführen, dass die Fans versöhnt werden und wieder einschalten.

    Noch ist nicht sicher, ob die neunte Staffel auch die letzte Season sein wird, doch es ist davon auszugehen, dass John Eisendrath auf einen großen und endgültigen Abschluss hinarbeitet. Denn langsam ist es dafür einfach Zeit und mit den in der neunten Staffel gesunkenen Einschaltquoten in den USA dürfte ohnehin (trotz des Netflix-Deals international) wenig Aussicht auf ein zehntes Jahr „The Blacklist“ bestehen.

    8. Staffel "The Blacklist" auf Netflix: Darum wurde eine Schlüsselrolle neu besetzt
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