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    Einer der härtesten Kinofilme der 2000er: Brachialer Horror-Reißer kommt vorzeitig vom Index
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Horror ist in seiner DNA verankert – ob irre wie „Braindead“ und „Eraserhead“ oder packend wie „Halloween“ und „High Tension“. Hauptsache ungekürzt!

    Normalerweise dauert es ja 25 Jahre, bis die FSK einem indizierten Film noch einmal eine Chance gibt. Im Fall von Rob Zombies „Halloween“ war es nur knapp halb so lang. Das Remake des Carpenter-Klassikers ist nun auch im Director’s Cut ab 18.

    TFM Distribution

    Was war das damals für ein Erlebnis, als der Autor dieses Artikels – bekennender Michael-Myers-Jünger und Verehrer von John Carpenters „Halloween - Die Nacht des Grauens“, der wohl auf ewig sein Lieblingshorrorfilm bleiben wird – im Jahr 2007 direkt zum Starttag von Rob Zombies Neuverfilmung im Kino saß. Damit hatte er nicht gerechnet.

    Endlich mal ein Remake, das sich von seinem Vorbild abhob und sich traute, sowohl stilistisch als auch inhaltlich neue Wege zu gehen! War der neue „Halloween“ so gut wie das Original? Nicht einmal im Ansatz. Doch Zombie versuchte gar nicht erst, Carpenter nachzueiefern und ähnlich schleichend immer tiefer unter die Haut zu gehen. Stattdessen haut er, wie es typisch für ihn ist, auf die Kacke als gäbe es kein Morgen – und überrante einen förmlich mit der rohen Gewalt und der Kompromisslosigkeit, die „Halloween“ zu einem der härtesten Kinofilme machte, die es in den 2000ern auf der Leinwand zu sehen gab. Die FSK sah das ähnlich.

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    So brachial sind Horrorfilme im Kino selten. In der Regel trauen sich das Filmemacher nur bei kleineren Filmen, die ein kleineres Risiko mit sich bringen – und normalerweise Direct-to-Video erscheinen. „Halloween“ war hingegen ein verhältnismäßig teuer produzierter Kinofilm, der mit einer 18er-Freigabe noch glimpflich davon kam. Doch damit war die Sache noch nicht erledigt: Denn im Heimkino folgte schließlich noch ein um satte elf (!) Minuten längerer Director's Cut, der 2008 prompt indiziert wurde. 13 Jahre später folgte nun überraschend eine Neuprüfung, mit Erfolg.

    Der Director’s Cut von Rob Zombies „Halloween“ ist nicht mehr indiziert und hat nun eine Altersfreigabe ab 18 Jahren. Die erweiterte Fassung darf nun also ebenfalls in Deutschland beworben und verkauft werden. Nächster Schritt dürfte nun eine offizielle deutsche Auswertung auf DVD und Blu-ray, vielleicht sogar auf 4K-Blu-ray, sein.

    Das fehlt in der "Halloween"-Kinofassung

    Rob Zombie nahm sich jede Menge Freiheiten bei der Erzählung der Origin-Story von Michael Myers', der im Kindesalter seine Schwester ermordet, jahrelang weggesperrt wird und schließlich entkommt, um erneut auf die Jagd zu gehen – und änderte selbst an seinem eigenen Film noch ein paar Sachen, die im Director’s Cut nun anders als in der Kinofassung sind. Michaels (Tyler Mane) Flucht aus der Anstalt etwa verläuft in der Langfassung völlig anders ab!

    Wer nun jedoch darauf hofft, dass die elf zusätzlichen Minuten eine ausufernde Schlachtplatte offenbaren, sollte seine Erwartungen noch einmal zurückschrauben. Vor allem nämlich handelt es sich bei den Ergänzungen um inhaltliche Erweiterungen und weniger um Splatter- oder Goreszenen. Eine genaue Übersicht sämtlicher zusätzlicher Szenen findet ihr bei den Experten von Schnittberichte.com.

    Eines der besseren Horror-Remakes

    Nicht nur für den Autor dieses Artikels, für den ein 1:1-Remake der Marke „Psycho“ höllisch geärgert hätte, zählt „Halloween“ in der Masse der Horror-Neuverfilmungen zu den besseren, vor allem aber auch mutigeren Beiträgen. Und auch FILMSTARTS-Kritiker Björn Helbig findet lobende Worte für den Neuanstrich des Slasher-Klassikers.

    Halloween

    Für den „größtenteils spannenden und sehr brutalen“, stark inszenierten Slasher, der allein schon dank seines originellen Ansatzes „Daseinsberechtigung hat“, gab’s am Ende gute 3,5 von 5 möglichen Sternen.

    "Halloween": Eine unendliche Geschichte

    Mit dem jüngsten Myers-Reißer „Halloween“ erschien 2018 übrigens nicht nur der bereits dritte Film der Reihe mit identischem Titel, sondern eine Fortsetzung, die sämtliche Sequels und auch Rob Zombies Remake inklusive Teil 2 ausblendet – und direkt an das Original von 1978 anschließt.

    Während Slasher-Ikone Michael Myers im Laufe der vergangenen vier Jahrzehnte immer wieder ziemlich überraschend zurückkehrte, können sich Fans, die von dem maskierten Killer einfach nicht genug kriegen können, derzeit zur Abwechslung aber mal relativ entspannt zurücklehnen: „Halloween Kills“ (Kinostart: 14. Oktober 2021) und „Halloween Ends“ (13. Oktober 2022) lassen nicht mehr lange auf sich warten. Und wir würden fast behaupten, dass es das auch dann noch nicht gewesen sein wird...

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