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    Heimkino-Tipp: Der beste Horrorfilm aller Zeiten erscheint endlich in einer würdigen Edition – und zwar UNCUT!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Seitdem er nach „Scream“ eine Woche lang nicht schlafen konnte, jagt er diesem Gefühl hinterher – und schaut deshalb so gut wie jeden Horrorfilm.

    25 Jahre nach dem Kino-Release von „Scream“ erscheint der Slasher in einer Jubiläums-Edition nun erstmals in UHD. Ich freue mich vor allem, weil „Scream“ mein Lieblings-Horrorfilm ist – selbst wenn er mich damals eine Woche lang nicht schlafen ließ!

    Paramount Home Entertainment

    +++ Meinung +++

    Verdammt, bin ich alt! 25 Jahre ist es jetzt tatsächlich schon her, dass „Scream – Schrei!“ in den Kinos angelaufen ist. An den Besuch selbst erinnere ich mich dabei gar nicht mehr genau – aber dafür umso genauer an die folgenden Nächte, in denen ich als damals 13-Jähriger absolut kein Auge zubekommen und stattdessen schweißgebadet in meinem Bett vor mich hingebibbert habe…

    … kein Wunder also, dass ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, mir nun auch das 4K Ultra HD Steelbook (VÖ: 21. Oktober 2021) zuzulegen – selbst wenn sich meine Einstellung zu dem Film (und vor allem seinem Terrorpotenzial) in der Zwischenzeit maßgeblich verändert hat. Vorausgesetzt, ich bekommen die streng limitierte Sammleredition überhaupt noch irgendwo.

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    Meine Leidenschaft fürs Kino entflammte Mitte der 90er Jahre nicht etwa ein Film von Rainer Werner Fassbinder oder Jean-Luc Godard, sondern Peter Hyams‘ mittelprächtiger, aber höchst unterhaltsamer Museumshorror „Das Relikt“. Mit einem guten Freund in einem Hamburger Vorortkino gesehen, beschlossen wir nach der Vorstellung, fortan mindestens einmal pro Woche ins Kino zu gehen, was wir dann auch tatsächlich über Jahre durchgezogen haben.

    Einer der nächsten Filme war „Scream – Schrei!“ von „Nightmare - Mörderische Träume“-Schöpfer Wes Craven. Im Anschluss musste ich mir von allen Seiten anhören, wie toll selbstironisch die Genreparodie doch gewesen sei. Obwohl ich selbst seit der Vorstellung aus Angst kein Auge mehr zugemacht hatte, nickte ich dann immer brav, auch wenn ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, was an diesem furchterregenden Film denn bitteschön lustig sein sollte…

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    Inzwischen habe ich mir die Tetralogie immer wieder angesehen – und es ist doch immer wieder überraschend, wie fundamental sich die Filmsicht eines 13-Jährigen von der eines 38-Jährigen unterscheidet. Wenn damals Ghostface durch eine Fensterscheibe krachte, bin ich unweigerlich zusammengezuckt. Heute erstaunt es mich vielmehr, mit welch traumwandlerischer Sicherheit der Killer auch noch über das letzte Sofa stolpert, bevor er sein Opfer endlich erwischt.

    Tatsächlich ist Autor Kevin Williamson, der mit „Dawson's Creek“ auch für die einflussreichste TV-Serie meiner Jugend verantwortlich zeichnete, eine köstliche Komödie gelungen, deren größte Leistung es ist, die Genremechanismen so geschickt einzusetzen, dass sie trotz des ganzen selbstreferenziellen Humors auch als Horrorfilm hervorragend funktionieren.

    Einer der besten ersten Kills überhaupt

    Für mich ist „Scream“ der perfekte Slasher. Trotzdem gibt es innerhalb des Meisterwerks noch einmal ein besonderes Prunkstück, nämlich den ersten Mord! Wenn Drew Barrymore alias Casey mit dem Killer telefoniert, während sich auf dem Herd langsam das Popcorn aufbläht und auf der Veranda ihr Footballer-Freund ausgeweidet wird (in der Uncut-Fassung mit raushängendem Darm), ist das bis heute eine der intensivsten Szenen der Horrorgeschichte.

    Und das, obwohl sich das Telefongespräch zunehmend um Fanboy-Themen dreht. Auf die Frage nach dem Mörder in „Freitag der 13.“ hätte wohl fast jeder dieselbe falsche Antwort wie Casey gegeben. Ich allerdings nicht. Denn ich hatte damals weder von „Freitag der 13.“ noch von dem blutrünstigen Hockeymasken-Killer Jason Voorhees auch nur gehört.

    Die dunkle Seite des Erfolgs

    Ähnlich wie der Hype um Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ hatte auch der „Scream“-Boom eine negative Seite. Bei einem Budget von gerade einmal 15 Millionen Dollar spielte „Scream“ allein in den USA mehr als 100 Millionen Dollar ein, was in Hollywood eine regelrechte Goldgräberstimmung auslöste. In den folgenden Jahren überschwemmten „Scream“-Epigonen den Kinomarkt regelrecht.

    Es ist müßig zu erwähnen, dass keiner dieser Strickmuster-Slasher dem Original das Wasser reichen konnte. Zwar sind einige für sich noch sehenswert (mein Highlight: die Rattenfänger-von-Hameln-Variante „Dich kriegen wir auch noch“), aber die meisten sind einfach nur zum Vergessen (der Abgrund: „Schrei, wenn du kannst“ mit „Bones“-Star David Boreanaz und Ex-Bond-Girl Denise Richards).

    Weil die Kinos damals gerade den Jugendschutz für sich entdeckten, war es für mich deutlich schwieriger, in „Scream 2“ reinzukommen, als es noch beim ersten Teil der Fall war. Im Film gibt es die legendäre Studentendebatte, ob es Sequels gibt, die das Original übertreffen (ja, gibt es: „Der Pate II“). „Scream 2“ ist natürlich nicht besser als der Vorgänger, weil die Fortsetzung das Erfolgsrezept zwar konsequent weiterführt, aber keinesfalls revolutioniert.

    Trotzdem war das Niveau – gerade im Vergleich zu den reichlich eintrudelnden „Scream“-Nachahmern – immer noch sehr beachtlich. Ganz im Gegensatz zu „Scream 3“, der nach dem Ausstieg von Kevin Williamson von Ehren Kruger geschrieben wurde und der an einer einzigen Drehbuchidee scheiterte: Statt eines Stimmenverfremders wie in den ersten beiden Teilen hatte Ghostface plötzlich ein Gerät, mit dem er die Stimme jeder beliebigen Person nachahmen kann. Bei solch hinterfotzigen Gimmicks macht das Mitraten einfach keinen Spaß mehr.

    Eine Frage bleibt bis heute offen

    Zum Abschluss noch eine Frage für alle Hardcore-„Scream“-Kenner unter euch: Wer hat denn nun eigentlich Sidneys Mutter Maureen Prescott umgebracht?

    Ob das wohl im für 2022 angekündigten „Scream 5“ verraten wird? Immerhin sollen Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, die nach dem Tod von Wes Craven die Regie übernommen haben, ja ebenfalls absolute Horror-Nerds sein. Die werden also wissen, dass es da auch nach einem Vierteljahrhundert noch immer die eine oder andere offene Frage gibt...

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    Teile dieses Artikels sind bereits vor einigen Jahren in dem Special „Die FILMSTARTS Perle“ erschienen. *Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

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