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    Wer ist die mysteriöse Figur im "Cowboy Bebop"-Finale? Das Ende der Netflix-Serie erklärt
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Mit „One Piece“ und „Dragon Ball“ aufgewachsen, schaut Benjamin noch heute gerne Anime-Serien. Seine Favoriten: „Death Note“ und „Cowboy Bebop“.

    Das Ende der ersten Staffel „Cowboy Bebop“ hat einige Überraschungen zu bieten. Erfahrt hier, warum es sich drastisch von der Vorlage unterscheidet und wer die seltsame Figur ist, die kurz vor dem Abspann auftaucht. Doch Vorsicht, Spoiler!

    KIRSTY GRIFFIN/NETFLIX

    Cowboy Bebop“ scheint nach den ersten zehn Episoden noch nicht beendet zu sein. Zumindest deuten die Ereignisse im Finale von Staffel 1 darauf hin, dass die Macher*innen der Netflix-Serie mindestens noch eine zweite Season nachlegen wollen. Während es für Fans des Animes einen überraschenden Twist gab, dürften sich „Cowboy Bebop“-Neueinsteiger gefragt haben, was es mit dem seltsamen Kind auf sich hat, das Spike am Ende der Staffel trifft. Bevor ihr euch in die Erklärungen stürzt, hier eine große Spoiler-Warnung für sowohl die Netflix-Serie als auch den „Cowboy Bebop“-Anime!

    Besonders, wenn ihr die Vorlage noch nicht kennt und sie aber noch nachholen wollt, solltet ihr jetzt nicht weiterlesen, sondern euch den Anime auf Netflix ansehen. Er ist nämlich verdammt gut:

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    So endet Staffel 1 der Netflix-Serie

    Am Ende von „Cowboy Bebop“ finden sich Spike (John Cho) und Jet (Mustafa Shakir) gefesselt in einer Kirche wieder. Vicious (Alex Hassell) hat Jets Tochter Kimmie in seiner Gewalt und droht sie und die beiden Kopfgeldjäger zu töten, da erscheint plötzlich Faye (Daniella Pineda) mit ihrem Raumschiff und ballert die Kirche und die meisten daran befindlichen Syndikats-Ganoven über den Haufen.

    Während Faye mit Jet und Kimmie in ihrem Raumschiff flüchtet, bleibt Spike zurück, um sich Vicious persönlich vorzuknöpfen. Das entscheidende Duell wird jedoch von Julia (Elena Satine) unterbrochen, die auf Vicious schießt und ihn somit kampfunfähig macht. Zu Spikes Überraschung will seine große Liebe nun selbst zur Syndikats-Chefin werden, was er ablehnt, deshalb ebenfalls eine Kugel verpasst bekommt und dabei aus dem Fenster fällt. Julia setzt ihre Pläne anschließend in die Tat um und hält sich Vicious als Gefangenen, während sie in seinem Namen das Syndikat regiert. Da der Anführer der Weltraum-Mafia traditionell nicht gesehen werden darf, fällt es auch nicht auf, dass Vicious nicht mehr in Erscheinung tritt.

    Spike überlebt jedoch und humpelt zurück zur Bebop, wo sich Faye bereits von Jet verabschiedet hat. Der Kapitän des Raumschiffs will nichts mehr mit Spike zu tun haben. Also hinkt sein angeschlagener Partner weiter, bis er irgendwann in einer dunklen Seitengasse umkippt und seinen Verletzungen zu erliegen scheint.

    Doch plötzlich wird er von einem seltsamen Kind mit roten Haaren geweckt, das ihm wild gestikulierend und voller Begeisterung eine neue Mission gibt. Ein sogenannter „Volaju“ soll gefunden werden, bevor er „gruselige, böse Dinge“ anstelle. Doch wer ist dieses Kind, wieso verhält es sich so merkwürdig und wieso ist Corgi Ein plötzlich an dessen Seite?

    Das ist die mysteriöse Figur kurz vor dem Abspann

    Bei dem Kind handelt es sich um eine Figur, die Fans des Animes schon lange kennen und lieben gelernt haben. Edward Wong Hau Pepelu Tivrusky IV., kurz: „Ed“, ist eine junge Hackerin und eine der Hauptfiguren der Original-Serie. Darin tritt sie zwar erst in Episode 9 der Crew der Bebop bei, ist dann aber ein fester Bestandteil bei deren Abenteuer.

    Dybex

    Ed ist sehr exzentrisch, brabbelt oft zusammenhangsloses Zeug und verhält sich teils wie ein wildes Tier. Doch wenn es um technische Gerätschaften und Programmierung geht, ist sie ein Wunderkind. Sie versteht sich vor allem prächtig mit Ein und manchmal erleben die beiden ihre ganz eigenen Abenteuer unabhängig von der restlichen Crew.

    Unter ihrem Pseudonym „Radical Ed“ wurde sie bereits in Folge 6 der Netflix-Serie erwähnt. Sie ist es nämlich, die Jet auf den Sektenführer Dr. Londes ansetzt, der sich letztlich als reines Computerprogramm herausstellt, das kein Kopfgeld einbringt. Deshalb ist Jet auch wütend und schwört „Radical Ed“ die Finger auszureißen, sollte er ihm jemals begegnen. Natürlich ahnt er zu dem Zeitpunkt nicht, dass es sich bei dem Hacker um ein kleines Mädchen handelt.

    So unterscheidet sich Netflix' "Cowboy Bebop" vom Anime

    In der Netflix-Serie werden viele Szenarien und Charaktere aus der Original-Serie verwendet, dabei aber völlig neu zusammengewürfelt. So ähnelt die finale Folge zu großen Teilen der frühen Episode 5 aus dem Anime. In dieser kommt es nämlich ebenfalls zum Showdown zwischen Spike und Vicious in einer Kirche. Einige der Einstellungen wurden für die Realadaption sogar eins zu eins übernommen, nun aber für das Staffel-1-Finale verwendet. 

    Doch im Anime war es eben nur der Auftakt von Spikes und Vicious' Fehde. Der eigentliche Finalshowdown fand im Hauptquartier des Syndikats statt.

    GEOFFREY SHORT/NETFLIX

    Nun könnte man sagen, dass Staffel 1 der Netflix-Serie eben keine Adaption des gesamten Animes ist, sondern eben nur (mit deutlichen Abwandlungen) die Geschehnisse bis zum Kirchen-Showdown abdeckt. Allerdings ist der komplette Handlungsstrang von Spike, Vicious, Julia und dem Syndikat aus dem Anime schon jetzt beendet. Die Vorlage bietet also kein Material mehr für die Hauptstory von „Cowboy Bebop“, weshalb es schon Sinn ergibt, die beiden Finales zu vergleichen – auch wenn die Netflix-Serie noch weiter geht.

    Auch das Schicksal jeder Hauptfigur unterscheidet sich im Netflix-Finale vom Anime:

    Spike überlebt den Kampf in der Kirche auch im Anime schwer verletzt, wo er allerdings von Jet und Faye anschließend auf der Bebop medizinisch versorgt wird. Im finalen Kampf mit Vicious am Ende des Animes geht er zwar als Sieger hervor, dabei aber tödlich verwundet und bricht nur wenige Schritte später zusammen.

    Vicious überlebt ebenfalls den Kampf in der Kirche, stirbt beim späteren zweiten Duell mit Spike. In der Netflix-Serie wird er jedoch von Julia angeschossen und gefangen gehalten, während sie das Syndikat übernimmt und ihn mit einer Variante von Russisch Roulette psychisch foltert.

    Julia taucht im Anime lange Zeit nur in Spikes Erinnerungen auf. Erst im Finale greift sie ins Geschehen ein, wird dann aber auch recht schnell von einem Syndikats-Handlanger erschossen. In der Netflix-Version kommt sie hingegen ungeschoren davon und wandelt sich stattdessen zur neuen Bösewichtin.

    "Cowboy Bebop": Lohnt sich die Netflix-Adaption des Anime-Meisterwerks?

    Jet und Faye werden im Anime zuletzt am Bord der Bebop gesehen, bevor sich Spike auf seine letzte tödliche Mission begibt. Was aus den beiden anschließend wird, ist nicht klar – nur, dass sie fortan ohne Spike leben müssen. Bei Netflix will Jet nichts mehr mit Spike zu tun haben und ist nun alleine unterwegs, weil sich Faye auf die Suche nach ihrer alten Heimat begibt, die sie zum Ende des Animes aber bereits gefunden hat.

    Ed hatte in der Netflix-Serie bisher nur einen Mini-Auftritt, ist in der Vorlage jedoch eine der Hauptfiguren, die am Ende gemeinsam mit Ein in ihre alte Heimat zurückkehrt und wahrscheinlich versucht, ihren Vater wiederzusehen.

    Ein ist im Anime einfach nur ein normaler, etwas überdurchschnittlich intelligenter Hund. In der Netflix-Serie ist er jedoch eine Art Hunde-Cyborg mit einem Hologramm-Projektor in seinen Augen, was auch die Crew der Bebop schockiert, die ihn nach dieser Entdeckung einfach irgendwo absetzt. Am Ende sehen wir, dass er sich Ed angeschlossen hat.

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