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    Dagegen ist "All Of Us Are Dead" ein Witz: Zombie-Fans mit starkem Magen sollten für "The Sadness" unbedingt ins Kino!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Horror ist in seiner DNA verankert – ob irre wie „Braindead“ und „Eraserhead“ oder packend wie „Halloween“ und „High Tension“. Hauptsache ungekürzt!

    Selbst einige Mitglieder der FILMSTARTS-Redaktion können sich kaum erinnern, eine derartige Schlachtplatte je in deutschen Kinos gesehen zu haben. Gorehounds sollten die Gelegenheit also unbedingt nutzen – und für „The Sadness“ ein Ticket lösen.

    Yang Hae-sung/Netflix/capelight pictures OHG

    Als Redakteur*in einer Filmseite bekommt man viele Filme zu sehen. Gute und schlechte, klassische und experimentelle, weltberühmte und völlig unbekannte, harmlose und schwer verdauliche. Wenn dann gleich mehrere Schreiberlinge, die Jahr für Jahr hunderte Filme verschlingen, unabhängig voneinander einen Film direkt in der Kategorie „so etwas hab' ich noch nie gesehen“ verorten, will das also schon was heißen. Genau dieses Gefühl löste „The Sadness“ unter anderem beim Autor dieses Artikels sowie Redakteur Björn aus, der die FILMSTARTS-Kritik zum taiwanesischen Schocker verfasste.

    Der schreibt in seiner Besprechung etwa von einem „Gore-Spektakel, das sein Publikum spalten wird“ und nicht zuletzt von einem der „heftigsten Splatterfilme aller Zeiten“. Und ja, tatsächlich müssen wohl selbst eingefleischte Genre-Kenner viele Jahre zurückdenken, um sich an einen Kinobesuch zu erinnern, bei dem noch mehr Blut die Leinwand auf noch kompromisslosere Weise in roten Lebenssaft hüllte. Gerade im Land der oft strikten Zensurbehörden so ein Brett komplett ungekürzt im Kino sehen zu können, grenzt an ein Wunder – das sein Eintrittsgeld sowas von Wert ist.

    Ihr würdet euch als echte Gorehounds bezeichnen, die bei Horrorfilmen erst dann auf ihre Kosten kommen, wo andere – verstört und angewidert – längst wegschalten? Dann kommt ihr nicht um einen Kinobesuch herum. So etwas wie „The Sadness“ wird es so schnell wohl nicht mehr im offiziellen Kinoprogramm geben…

    Außerdem ist „The Sadness“ aber natürlich auch willkommener Nachschub für alle Genre-Fans, die dem Zombie-Kino nach wie vor die Treue schwören und nach frischen Abenteuern gieren wie Untote nach Menschenfleisch. Falls ihr so etwa mit der Ende Januar auf Netflix erschienenen Serie „All Of Us Are Dead“ also schon durch seid, könnt ihr mit „The Sadness“ nun direkt im Kino nachlegen. Allerdings solltet ihr euch hier auf eine ganz andere Gangart als im Netflix-Hit einstellen…

    "The Sadness": Perfekt, wenn euch "All Of Us Are Dead" zu zahm ist

    Der Autor dieser Zeilen hat „All Of Us Are Dead“ zwar (noch) nicht zu Ende geschaut, kann nach den ersten Episoden aber durchaus sagen, dass uns Netflix – mal wieder – großes Genre-Kino aus Korea beschert hat. Sichtlich unter großem Aufwand (und mit durchaus üppigem Budget) produziert, erinnert die Serie inszenatorisch nicht ganz zufällig an den ebenfalls aus Korea stammenden „Train To Busan“, der vor einigen Jahren zum weltweiten Hit avancierte und schließlich ein ganzes Horror-Universum begründete. Heißt: „All Of Us Are Dead“ nimmt sich Zeit für seine Charaktere, mit denen man schließlich mitfiebert und bietet durchaus blutreiche Zombie-Action im Hochglanz-Look. Dass man sich damit auf Anhieb Platz 1 in den globalen Netflix-Wochencharts sicherte, überrascht also nicht.

    Bei „The Sadness“ sieht das schon ganz anders aus. Wenn die taiwanesische Schlachtplatte eines nämlich nicht ist, dann ist das wohl ein Crowdpleaser. Unter dem Deckmantel der Kritik an Taiwans Corona-Politik macht der nämlich keine Gefangenen und jagt eine Welle der Gewalt durchs Land, wie sie die Welt noch nie gesehen hat. Wenn sich die Infizierten schlagartig in sadistische Monster verwandeln, die sich in Auge-um-Auge-Manier massenweise den Garaus ausmachen, zieht das einem den Boden unter den Füßen weg, dass einem die Spucke wegbleibt.

    Ab 15. April uncut im Heimkino:

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    Dass sich die Geschichte eigentlich um ein Liebespaar dreht, das versucht, inmitten des Meuchel-Chaos wieder zueinanderzufinden, vergisst man dabei irgendwann fast. „The Sadness“ entfesselt eine nihilistische Orgie der Gewalt, des Mordens und des Leidens, die einen wie eine Dampfwalze überrollt. 

    Es bleibt gar keine Zeit, um die genauen Umstände des Weltuntergangsszenarios auf sich wirken zu lassen oder mögliche Überlebens- und potenzielle Heilungsmöglichkeiten zu ergründen. Stattdessen werden die Gräueltaten ebenso bestialisch wie abwechslungsreich in all ihrer Schrecklichkeit zelebriert, bis man kaum noch hinsehen kann. Wo andere Filmemacher längst abblenden, geht Robert Jabbaz immer noch zwei Schritte weiter. Und endet der eine Kampf um Leben und Tod dann endlich mal, folgt direkt der nächste.

    "The Sadness" im Podcast: Megabrutal – und sonst so?

    In der jüngsten Ausgabe unseres Podcasts Leinwandliebe sprechen Moderator Sebastian und die beiden FILMSTARTS-Redakteure Markus und Julius übrigens ausführlich über das ausufernde Blutgelage und stellen sich vor allem eine Frage: Hat „The Sadness“ nur Gemetzel oder auch noch mehr zu bieten? So viel sei verraten: Der Film wurde von den Dreien durchaus unterschiedlich aufgenommen.

    Doch auch darüber hinaus gibt es allerhand Gründe, in die Folge reinzuhören: Neben einigen Zombie-Geheimtipps nimmt euch Sebastian etwa auf eine kleine Reise durch seine filmischen Grenzerfahrungen mit:

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