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    So gut wie nie zuvor: Einer der besten Gangsterfilme bekommt sein heiß erwartetes Heimkino-Upgrade
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Robert De Niro, Sean Connery und Kevin Costner in einem ikonischen Gangsterfilm des Spitzen-Regisseurs Brian De Palma: „Die Unbestechlichen“ ist zwar legendär, erscheint aber erst jetzt in bester Qualität im Heimkino.

    Paramount Pictures.

    +++ Meinung +++

    Achtung, Verwechslungsgefahr! Es kommt zwar gelegentlich vor, dass es mehrere Filme mit demselben Titel gibt, doch dass zwei filmische Meilensteine gleich betitelt sind, hat Seltenheitswert. Aber beim Titel „Die Unbestechlichen“ ist genau das der Fall: Einmal ist es der deutsche Titel des preisgekrönten Thrillerdramas über die Journalisten, die den Watergate-Skandal aufgedeckt haben. Doch es ist außerdem der hiesige Titel eines brillanten Gangsterfilms mit Sean Connery.

    Wohl um eben diese Verwechslungsgefahr zu umgehen, wird für den zweiten Film hierzulande zunehmend der Originaltitel verwendet – so auch beim heiß ersehnten 4K-Blu-ray-Debüt des Films: Am 9. Juni 2022 erscheint Brian De Palmas meisterlicher Gangsterthriller „The Untouchables“ alias „Die Unbestechlichen“ in gleich zwei Editionen in 4K. Beide Veröffentlichungen sind limitiert und sehr gefragt – bei einigen Onlineshops sind sie schon jetzt ausverkauft. Fans sollten also nicht zu lange zögern, wenn sie hohe Preise aus dritter Hand vermeiden wollen.

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    Die limitierte Collectors Edition von „The Untouchables“ enthält, genauso wie das 4K-Steelbook, den Film auf Blu-ray und 4K-Blu-ray. Der Collectors Edition liegen allerdings zudem ein Kinoposter im DIN-A3-Format, sechs Artcars und zwei thematisch passende Business-Cards bei.

    "The Untouchables": Kernige Typen, stilechtes Kino

    Chicago während der Prohibition: Die Menschen wollen sich den Alkohol nicht verbieten lassen – und kurbeln somit den Schmuggel mit der verbotenen Ware massiv an. So sehr, dass die Alkohol-Mafia die Stadt förmlich in der Hand hält. Der mächtigste Gangster von allen ist Al Capone (Robert De Niro), der zu gleichen Teilen bekniet wie gefürchtet wird.

    Doch Eliot Ness (Kevin Costner), ein emsiger Frischling im Schatzamt, verbeißt sich in die Aufgabe, Capone das Handwerk zu legen. Dabei wird er vom raubeinigen Straßenpolizisten Jim Malone (Sean Connery), dem Buchhalter Oscar Wallace (Charles Martin Smith) und dem taffen George Stone (Andy Garcia) unterstützt...

    Basierend auf 1957 veröffentlichten Memoiren wurde die Geschichte der unbestechlichen Kämpfer gegen Capone erst zu einer 1959 gestarteten Schwarz-Weiß-Fernsehserie. Dann wagte sich De Palma an ein Leinwand-Upgrade des Stoffes. Was für ein Glück, denn obwohl er das Projekt als Auftragsarbeit annahm, wurde daraus ein meisterlicher Mafia-Film.

    Einer, der mit erstklassigem Setdesign, stilvollen Kostümen und der exzellenten Musik des legendären Komponisten Ennio Morricone lockt. Sowie mit De Palmas prägnanter Handschrift, die dem Gangsterfilm einen markanten Stil verleiht, ohne sich in den Mittelpunkt zu drängen.

    Nuancierte Charakterzeichnungen muss man in „The Untouchables“ zwar mit der Lupe suchen, doch der Regisseur weiß, das passend in Szene zu setzen: De Palma zelebriert die Geschichte als überlebensgroße Unterwelt-Oper zwischen Gut und Böse, bei der die moralischen Grenzen genauso scharf sind wie die Impressionen, die er und Kameramann Stephen H. Burum vom Chicago der 1930er erstellen.

    Die denkwürdigste der Figuren ist Connerys ruppiger Jim Malone, der dem Ur-Bond einen Oscar einbrachte, während es unter den Actionszenen sogleich zwei strahlende Highlights gibt. Sie ringen seit Jahrzehnten darum, als der ikonischste Moment des Films in die Kinogeschichte einzugehen. Da wäre einerseits die mit Hitchcock-Anleihen gewürzte Sequenz, die aus der Egoperspektive die Taten eines Auftragskillers zeigt.

    Und andererseits der aus Kostengründen kurzfristig als Ersatz für eine geplante Zug-Schießerei entworfene Angriff auf einen Bahnhof. Darin webt De Palma eine Verneigung an den wegweisenden Klassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ ein, doch die blutige, suspensevolle Bahnhofssequenz steht dank der fesselnden Regiearbeit auch völlig für sich. So sehr, dass sie glatt als Kurzfilm funktionieren würde, so schlüssig und selbsterklärend ist ihre innere Dramaturgie – der Film drumherum ist quasi eine wundervolle, ausschweifende Dreingabe!

    Einer der beliebtesten Abenteuer-Blockbuster feiert sein Heimkino-Comeback – in der längeren Schnittfassung!

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