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    Einen der besten Filme 2020 gibt es heute Abend zum ersten Mal im Free-TV – sogar ohne Werbung!
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt das deutsche Kino, wann immer es frisch und frei ist, ob bei Rudolf Thome, Dominik Graf oder Christian Petzoldt.

    Erst im Oktober 2020 lief der deutsche Oscar-Beitrag „Und morgen die ganze Welt“ (kurz) in den Kinos, heute läuft die Free-TV-Premiere auf ARTE. Der Film ist unbequem, da er keine simplen Antworten liefert – und gerade deswegen ist er so gut.

    Alamode Film

    +++ Meinung +++

    2020 kritisierte die AfD-Fraktion im Bundestag, dass die Partei in „Und morgen die ganze Welt“ als undemokratisch dargestellt wird – in einem Film, der mit öffentlichen Fördermitteln subventioniert wurde. Die rechtspopulistische Partei fühlte sich deshalb von „Und morgen die ganze Welt“ vor den Kopf gestoßen. Doch das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass es politisch links orientierte Zuschauer*innen mit dem Film sonderlich einfach haben.

    Am heutigen 5. Mai 2021 läuft „Und morgen die ganze Welt“ erstmals im Free-TV: Ab 20.15 Uhr auf ARTE oder im Anschluss auch noch eine Zeitlang in der ARTE-Mediathek.

    Der Film bekommt damit hoffentlich eine Aufmerksamkeit, die ihm beim Kinostart Ende Oktober 2020 leider verwehrt blieb, da die Kinos ein paar Tage später wegen Corona schon wieder schließen mussten. Auf ARTE könnte der Film nun eine größere Diskussion anstoßen. Die Frage dabei ist: Welche Mittel sind im Kampf gegen Rechts erlaubt und zählt auch Gewalt dazu?

    Eine junge Frau geht zur Antifa

    Zu Beginn ihres Jurystudiums zieht Luisa (Mala Emde) zu ihrer besten Schulfreundin Batte (Luisa-Céline Gaffron) in eine linksautonome Kommune. Sie kommt dabei auch mit Alfa (Noah Saavedra) und Lenor (Tonio Schneider) in Kontakt, die in der Auseinandersetzung mit Rechts Gewalt befürworten. Als die drei in Besitz eines Handys gelangen, das einem Neonazi gehört, wird mit den gespeicherten Daten eine riskante Aktion gegen die Teilnehmer eines Marsches „besorgter Bürger“ geplant.

    Regisseurin Julia von Heinz liefert in „Und morgen die ganze Welt“, der seine Weltpremiere im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig feierte und anschließend von Deutschland ins Rennen um den Oscar für den Besten internationalen Film geschickt wurde, keine einfachen oder abschließenden Antworten auf die Frage, wie weit man gehen darf, wenn man sich rechtsextremen Menschen in den Weg stellen will.

    In seiner FILMSTARTS-Kritik hebt Christoph Petersen diese Verweigerung als eine der großen Stärken des Films hervor: Sein Fazit: „Gewalt oder keine Gewalt, das ist hier die Frage. ‚Und morgen die ganze Welt‘ ist junges, mutiges, aufrüttelndes Politkino, das keine Angst hat, in alle Richtungen anzuecken.“

    Und morgen die ganze Welt

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels anlässlich der heutigen TV-Ausstrahlung des Films.

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