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    Heute im TV: Skurriles Horror-Märchen an der schwedischen Grenze – mit einem Twist, der euch sprachlos machen wird!
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    "Tanz der Teufel 2" und ein manisch-lachender Bruce Campbell haben Stefans Horror-Herz gestohlen. Seitdem kann er nicht mehr ohne: "Der Babadook", "Halloween" und "The Lords of Salem" - Horrorfilme gehören für Stefan einfach zu einem guten Filmabend.

    Ein eigenwilliger Mix aus Horror, Fantasy und modernem Märchenfilm: „Border“ von Ali Abbasi ist ein twistreicher Mystery-Thriller und läuft heute im Abendprogramm von Arte.

    Border“ ist eine zu oft übersehene Genre-Perle. Zwar konnte der skurrile Mix aus Thriller, Horror, Fantasy und modernem Märchen 2018 in Cannes den Hauptpreis in der Sektion „Un Certain Regard“ gewinnen, dennoch fliegt der Film bei vielen Cineast*innen und Horror-Fans unter dem Radar – vielleicht auch, weil er sich einer klaren Genre-Zuschreibung verweigert. Der Film vom iranischen Regisseur Ali Abbasi („Holy Spider“) ist ein wilder Ritt, der ebenso verstörend wie romantisch, schockierend wie berührend ist und dabei auch eben mal die Geschlechtergrenzen sprengt. Wer diesen eigenwilligen Trip noch nicht gesehen hat, sollte das schleunigst nachholen. Heute, am 4. Juli läuft „Border“ um 22:40 auf Arte.

    Darum geht es in „Border“

    Die schwedische Grenzbeamtin Tina (Eva Melander) ist schüchtern und zurückhaltend. Das mag auch daran liegen, dass sie bereits ihr ganzes Leben mit abweisenden Blicken zurechtkommen muss, denn ein Chromosomenfehler hat zu einer grotesken Deformierung des Gesichts geführt. Aber die Grenzbeamtin besitzt auch eine außergewöhnliche Gabe: Mit ihrem übernatürlichen Geruchssinn kann sie Emotionen wie Scham, Schuld oder auch Angst riechen. Das macht sie bei der Grenzpolizei zu einer geschätzten und respektierten Kollegin und einer unschlagbaren „Waffe“ im Kampf gegen das Verbrechen.

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    Als ihr Geruchssinn jedoch bei einem Mann versagt, wird die Grenzbeamtin stutzig. Vore (Eero Milonoff) hat wie Tina einen Chromosomenfehler und ganz offensichtlich etwas zu verbergen. Tina fühlt sich angezogen von dem mysteriösen Fremden, dessen Emotionen sie nicht wie ein offenes Buch lesen kann. Es entwickelt sich eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, doch schon bald offenbart ihr Vore sein Geheimnis...

    „Border“ verweigert sich einer klaren Genre-Zuordnung

    „Border“ basiert auf einer Mystery-Kurzgeschichte des schwedischen Schriftstellers John Ajvide Lindqvist, der schon die Vorlage für den Vampir-Erfolgsfilm „So finster die Nacht" bzw. das amerikanische Remake „Let Me In“ geschrieben hatte. Auch „Border“ ist eine Außenseitergeschichte, die klassische Elemente des Horror-, Thriller- und Fantasy-Films mit Elementen der skandinavischen Folklore durchsetzt und so ein modernes Filmmärchen kreiert.

    Neu im Heimkino: In diesem Horror-Thriller knallen blutrünstige Kreaturen und völlig verrückte Figuren aufeinander

    Dabei verweigert sich „Border“ lange Zeit einer klaren Genre-Zuordnung. Mal ist der Film eine surreal angehauchte Groteske, nur um dann in eine beklemmende Sozialstudie, einen düsteren Kriminalfilm oder eine verstörende Romanze umzuschwenken.

    Das macht den Film gerade in der ersten Hälfte schwer greifbar – sehr einfühlsam und ruhig wird hier die Geschichte der missverstandenen Tina erzählt, die letztlich nur sich selbst und etwas Liebe sucht, während im überharten Subplot einem Kinderpornoring, der nicht einmal vor Babys zurückschreckt, das Handwerk gelegt werden soll. Selbstfindung und Kinderpornos – wie passen diese konträren Handlungselemente zusammen? Auf was für eine Art Film sich die Zuschauer*innen hier eingelassen haben, bleibt lange Zeit ein Geheimnis.

    „Border“ hat einen der abgefahrensten „WTF“-Momente der letzten Jahre

    Wenn sich dann jedoch das Rätsel um Tina und ihren neuen Liebhaber Vore lüftet, dann ist das einer der originellsten WTF-Momente der letzten Jahre. Einer, bei dem einem nicht nur selbst die Kinnlade herunterfällt, sondern der gleichermaßen auch das Publikum in Abendkleidung beim renommierten Filmfestival in Cannes als auch Horror-Fans auf dem Fantasy Filmfest begeistern konnte – und das soll schon etwas heißen. Plötzlich greifen die einzelnen Handlungs-Puzzlestücke ineinander und offenbaren ein verstörendes Gesamtbild, von dem man sich auch nach dem Kinobesuch erst einmal noch erholen muss.

    „Border“ spielt mit gesellschaftlichen Konventionen, hinterfragt Geschlechter-Konzepte und verpackt das Ganze in ein düsteres „Nordic Noir“-Setting mit Horror und Fantasy-Anleihen. Eigentlich sollte man gar nicht viel mehr über diesen einzig- und eigenartigen Film wissen, sondern sich einfach mal unvorbereitet in die dunklen Wälder Schwedens stürzen – wer das gerne tun möchte, kann sich den Film heute um 22:40 auf Arte anschauen.

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