Unter den Blinden ist der Einäugige König. Anders, als durch den Mangel an Konkurrenz, kann ich mir die überschwenglichen Kritiken von "the Expanse" nicht erklären. Denn hier klemmt und knirscht es an allen Ecken und Enden.
Die Technik der (noch dazu ziemlich fernen) Zukunft lässt sich mit: "Pack ein paar LED's in etwas alltägliches und schon sieht es Futuristisch aus," zusammenfassen.
Mit der vielfach zitierten wissenschaftlichen Genauigkeit ist es öfters auch nicht weit her.
Schiffe im Weltraum machen Geräusche. Schwerkraft ist (fast) immer auf einem G, egal wo im Sonnensystem man sich befindet.
In kürzester Zeit kann man überall sein.
Und was am meisten nervt, weil es eine der billigsten Methoden ist, um eine Handlung zu generieren, ist, das alle immer sofort auf Konfrontationskurs sind.
Alle haben die Kompromissbereitschaft von verwöhnten Vorschulkindern. Das kann man Mal machen, aber nicht eine Staffel nach der anderen.
Die Straffung der Handlung durch Amazon hat mir persönlich gut gefallen, denn in den ersten zwei Staffeln war, trotz aller Gewalt und unnötigen Konflikten, extrem viel Leerlauf.
So ziemlich das einzige, was mich bei der Stange hält, ist der Look, denn "the Expanse" sieht verdammt gut aus.
Und vielleicht noch der eine oder andere Charakter. Amos Burton z.B. oder Bobbie Draper.
Andere, wie z.B. Captain Holden, der Oberpfadfinder des gesamten Sonnensystems nerven ebenfalls ganz gewaltig.
Fazit: eine von vielen - Kann man Mal machen, muss man aber nicht - Serien.
Für umsonst auf Prime okay. Dafür Geld ausgeben würde ich auf keinen Fall.