Hart, blutig - gemischt mit Intelligenz und schwarzem Humor
Diese Serie ist erfrischend anders. Die acht Teile eignen sich gut um sie an einem Abend hintereinander durch zuschauen, denn sie ist spannend genug, das man wissen möchte wie es ausgeht.
Die Serie wagt einen Blick auf das, was Gier und Eitelkeit bewirken können, selbst unter Geschwistern. Es verdeutlicht, was es heißt, alles zu haben und was ist man bereit dafür zu tun und ist es das wert.
"Der Untergang des Hauses Usher" wartet mit viel mehr Tiefgründigkeit auf als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Dabei verwebt man duzende literarischen Werke Edgar Allan Poes zu einer Neuinterpretation auf sehr gelungene Art und Weise. Somit tragen auch die Episodendie Titel berühmter Storys des Autors wie "Der Rabe", "Die Maske des Roten Todes" oder "Doppelmord in der Rue Morgue".
Der Kern von Poes Werk ist düster und modern, und Flanagan hat ihn mit „Der Untergang des Hauses Usher“ perfekt eingefangen. Abgesehen von den unverzichtbaren ikonischen Referenzen widerstand er dem einfachen Weg eines oberflächlichen Kostümstücks und konzentrierte sein Drehbuch stattdessen auf das, was darunter liegt.
Auch wenn man sehr schnell weiß was passieren wird, bleibt noch die Frage wann, wie und warum. Das ist aussreichend genug durch die spannenden und interessanten Charaktere, die einen bei der Stange halten.
Die Besetzung wartet mit vielen bekanten Gesichtern auf, von Bruce Greenwood, Mary McDonnell, über Rahul Kohli bis hin zu Henry Thomas (uvm.) Bruce Greenwood, bereits ein talentierter Schauspieler, glänzt in dieser Serie wirklich, obwohl er nicht der einzige Star ist. Die gesamte Besetzung liefert außergewöhnliche Leistungen und verkörpern ihre jeweilige ausgefallene, eigenwillige, teils extrentrische Figur hervorragend.
Eine der größten Stärken der Serie ist ihre Art wie sie gedreht wurde. Großartige Kameraarbeit, hervorragende Lichtgestaltung, sowie tolle Leistung von Maske, Kostüm und Locations, all das zaubert ein fast schon märchenhaftes Bild mit einer äußerst düsteren Atmosphäre. Diese ist düster aber auch Farbintensiv. Ergänzt wird das durch poetischen Monologe und der Voice-Over.
Gruselig war es für uns zu keiner Zeit, das haben wir aber auch schnell gemerkt, das Angst und Schrecken für den Zuschauer hier nicht im Vordergrund stehen. Somit konnten wir es genießen. Denn die Serie hat sehr viel schwarzen Humor und ein fantastisches übernatürliches Element. Verna gespielt von Carla Gugino, ist die Manifestation all dessen und zugleich die Vollstreckerin des Karmas.
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Fazit:
Sehenswert - Diese Serie, regt mit ihrer großartigen Regie, tollem Set-Up und den unvergesslichen Darbietungen tiefe Gedanken an.