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    Erstes Verbot für einen der meisterwarteten Filme 2023: Netflix musste aus demselben Grund bereits eine ganze Serie löschen
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Als zugelassener Rechtsanwalt interessiert sich Björn Becher auch für alle Filmthemen mit Jura-Bezug – von Justizfilmen über Fragen des Jugendschutzes bis hin Hollywoods Branchenprozessen.

    Wer in Vietnam ins Kino geht, wird dort nicht Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als Ken sehen können. Der knallpinke, heiß erwartete „Barbie“-Film wurde nun wenige Wochen vor dem Kinostart verboten. Wir erklären die Hintergründe.

    Warner Bros.

    Am 20. Juli 2023 kommt „Barbie“ in Deutschland in die Kinos – und rund um diesen Termin auch im Gros der Welt. Kinofans auf allen Kontinenten freuen sich auf das mögliche Spektakel in Pink – befeuert durch eine bisher sehr geschickte und einnehmende Werbekampagne, einen riesigen von Margot Robbie und Ryan Gosling angeführten Star-Cast sowie Regisseurin Greta Gerwig, die bislang für Qualität bekannt ist.

    Neben „Mission: Impossible 7“, der bereits eine Woche früher anläuft, sowie Christopher Nolans „Oppenheimer“, der parallel startet, gehört „Barbie“ zu den meisterwarteten Filmen des Sommers. Die aus den Startterminen resultierende Konkurrenz nutzt man aktuell spielerisch für weitere Werbung. Unter anderem Tom Cruise und Robbie riefen bereits dazu auf, sich nicht für einen der Titel zu entscheiden, sondern einfach alle drei zu sehen.

    Darum ist "Barbie" in Vietnam verboten

    Überall wird es die Spielzeugverfilmung „Barbie“ aber nicht zu sehen geben. Vietnamesische Fans der legendären Puppe mit den langen Beinen schauen zum Beispiel in die Röhre. Denn nun gab die Regierung des Landes bekannt, dass der Nationale Filmevaluierungsrat „Barbie“ verboten habe. Der dort für den 21. Juli 2023 geplant Kinostart sei nun nicht mehr möglich. Der Grund ist ein Streit um ein Stückchen Meer und eine Landkarte.

    In „Barbie“ ist wohl eine Karte zu sehen, auf welcher man die sogenannte Neun-Striche-Linie erkennen kann. Mit dieser Linie erhebt China seit 2009 Anspruch auf weite Teile des südchinesischen Meeres. Doch auch andere Länder wie zum Beispiel die Philippinen erheben Ansprüche. Auch Vietnam sieht ein Stück der Meeresgebiete als Teil des eigenen Landes an.

    Die Darstellung der Linie in „Barbie“ stelle eine Beleidigung dar, weswegen der Film verboten werde musste, so nun die Mitteilung eines Regierungsoffiziellen. Es bleibt abzuwarten, ob es das einzige Verbot bleibt, oder andere Länder wie die Philippinen oder Malaysia, welche sich wegen Meeresteilen mit China streiten, zu ähnlichen drastischen Maßnahmen greifen.

    Update: Mittlerweile gibt es eine Stellungnahme von Warner, die den Grund für das Verbot in Zweifel zieht. Alles dazu findet ihr hier:

    Neue Erklärung für das Verbot von "Barbie" mit Margot Robbie: War die Aufregung völlig umsonst?

    "Uncharted" und Netflix-Serie: Die Neun-Striche-Linie war schon öfter ein Problem

    Doch womöglich hat man das bei der Filmproduktion einkalkuliert. Die Neun-Striche-Linie wird schließlich selbst von den USA nicht anerkannt. Doch wenn man auf sie verzichtet, besteht die Gefahr, dass man im lukrativen chinesischen Markt nicht aufgeführt werden darf. Da ist es finanziell besser, ein Verbot in einigen wenigen kleineren Ländern in Kauf zu nehmen als Ärger im zweitwichtigsten Kinomarkt der Welt China zu provozieren.

    So ist „Barbie“ auch längst nicht der erste Film, der die Neun-Striche-Linie zeigt und so Probleme bekommen hat. Die Videospielverfilmung „Uncharted“ wurde ebenfalls deswegen in Vietnam verboten. Und Netflix löscht in dem Land sogar eine ganze Serie. Der australische Geheimdienst-Thriller „Pine Gap“ verschwand in Vietnam auf Druck der Behörden aus dem Streamingangebot.

    "Ken kann nur ficken": Um zu erkennen, wie versaut dieses "Barbie"-Poster ist, muss man schon ganz genau hinschauen...

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