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    Diese viel zu unterschätzte Perle mit Nicolas Cage müsst ihr unbedingt anschauen - vom "Fluch der Karibik"-Regisseur
    Michael Gasch
    Michael Gasch
    Bei Micha ist nichts wichtiger als Filmpoesie, wodurch kunstvolle Filme wie Zhang Yimous "Hero" und Darren Aronofskys "The Fountain" einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen einnehmen.

    Direkt vorab: Nein, in diesem Beitrag geht es weder um „Leaving Las Levas“, noch um „Bringing out the Dead“ – beide Cage-Meisterwerke kennt ihr hoffentlich. Unser Autor Michael Gasch legt euch den für ihn drittbesten Nicolas Cage-Film ans Herz.

    Schauspiel-Ikone Nicolas Cage kann vermutlich auf ähnlich viele Flop- wie Topfilme zurückblicken. Zu seinen besten zählt für mich die dramatisch-komödiantische Filmperle „The Weather Man, welche 2005 herauskam.

    Michael Caine spielt auch mit, den Soundtrack steuerte Hans Zimmer bei, und als wäre das nicht schon genug: Regie führte als Gore Verbinski, der Macher der Fluch der Karibik-Filme. Dass der drittbeste Film mit Nicolas Cage (nur der Oscar-prämierte „Leaving Las Vegas“ und Martin Scorseses Meisterwerk „Bringing out the Dead“ sind besser) hierzulande viel zu unbekannt ist, muss sich also schnellstens ändern. Streamen könnt ihr das Drama auf zahlreichen Streamingdiensten als VoD - zum Beispiel bei Amazon Prime Video.

    Darum geht es in "The Weather Man"

    David (Nicolas Cage) ist Wettermann eines Nachrichtenprogramms von Chicago und Sohn des berühmten Pulitzerpreis-Gewinners Robert Spritzel (Michael Caine). Im Schatten seines Vaters wird sein Alltag von Routine und dem Gefühl ständiger Unerfülltheit geprägt. Grund dafür sind seine in die Brüche geratene Ehe sowie seine zwei Kinder, die nicht minder unerfüllt und trostlos wirken.

    Um einen guten Vater abzugeben, hält er regelmäßig Kontakt zu den Kindern und versucht auch darüber hinaus, sein Leben in Griff zu bekommen. Sein großes Ziel ist dabei ein neuer Job bei dem prestigeträchtigen Sender „Hello America“ in New York. Familienzerwürfnisse und das ein oder andere zusätzliche Problem legen ihm jedoch einen Stein nach dem anderen in den Weg.

    Eine besondere Perle in Cages Filmografie

    In Nicolas Cages Filmografie geht zwischen so unterschiedlichen Werken wie „Face Off“, „Vampire’s Kiss“ oder zuletzt „Massive Talent“ die unscheinbare Filmperle „The Weather Man“ ein wenig unter. Sie scheint mir von vielen vergessen, vereint dabei Drama und Komödie in einer bewegenden Art. Hier umkreisen sich Melancholie und Unterhaltung wie Ying und Yan.

    Da, wo Nicolas Cage mitspielt, sind gebrochene Männerfiguren nicht weit entfernt. Das lässt sich auch vom Wettermann David sagen, der sich jedoch nicht so leicht unterkriegen lässt. Leicht angeschlagen, stellt er sich den Hürden des Lebens in den Weg, während es um die Männer aus „Leaving Las Levas“ und „ Bringing out the Dead“ schon längst geschehen ist. „The Weather Man“ ist damit keine dritte Geschichtsvariation, in der ein Mann dem Abgrund ins Antlitz blickt, sondern bietet gleichermaßen Hoffnung wie Bedrückung und jede Menge Möglichkeiten zum Nachdenken und Mitlachen.

    Klassische Inszenierung, große Wirkung

    Gefühlsschwankungen und das Wetter bieten offensichtliche Gemeinsamkeiten: Es gibt Höhen und Tiefen. Die Macher hätten es sich vor diesem Hintergrund einfach machen können. An sonnigen Tagen ist alles in Ordnung, an regnerischen und nebeligen Tagen dominieren Trübseligkeit und Traurigkeit, um das Auf und Ab im Leben filmisch festzuhalten.

    Verbinski hat sich jedoch strikt gegen solche simplen Bilder entschieden, was sich als mutige und auch angemessene Entscheidung herausstellt. „The Weather Man“ hat derartige „Klischees“ nicht nötig, sondern geht seinen ganz eigenen Weg. Abgerundet wird die herzliche Geschichte durch urkomische Szenen, in denen Cage und Caine kein Blatt vor den Mund nehmen und lustige Fluch-Szenen zum Besten geben.

    Letzten Endes vereint „The Weather Man“ Themen wie Selbstfindung, familiäre Beziehungen, Vaterschaft, Integrität und Zielstrebigkeit, welche grandios kombiniert werden, ohne ein überladenes Werk abzugeben. In der Gesamtheit beweist Nicolas Cage auch mit diesem Film ein weiteres Mal, was für ein herausragender Schauspieler er ist.

    "Einer meiner besten Filme": Nicolas Cage wünscht sich, dass dieser Flop von Martin Scorsese endlich wiederentdeckt wird

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