Mein Konto
    "Einer meiner besten Filme": Nicolas Cage wünscht sich, dass dieser Flop von Martin Scorsese endlich wiederentdeckt wird
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    In den 90er-Jahren feierte Nicolas Cage einen Erfolg nach dem anderen. Doch ganz besonders liegt ihm ein Film von Meisterregisseur Martin Scorsese am Herzen, der bis heute nicht genug Aufmerksamkeit bekommt.

    Nachdem er jahrelang fast ausschließlich in zweitklassiger Direct-to-DVD-Ware zu sehen war, erlebt die Karriere von Nicolas Cage gerade so etwas wie einen zweiten Frühling. In Filmen wie „Pig“ (2021) oder dem am 21. März in den deutschen Kinos startenden „Dream Scenario“ konnte Cage nicht nur seine Meme-Tauglichkeit unter Beweis stellen, sondern Publikum und Kritiker*innen endlich wieder auf ganzer Linie überzeugen.

    Seinen absoluten Karriere-Höhepunkt hatte der 60-Jährige aber in den 90er-Jahren: Für seine Leistung im Trinker-Drama „Leaving Las Vegas“ (1995) erhielt er einen Oscar als Bester Hauptdarsteller, durch Kracher wie „The Rock“, „Con Air“ oder „Face/Off“ wurde er zur Action-Ikone.

    Doch natürlich waren schon damals nicht alle Filme mit Nicolas Cage automatisch Hits. So spielte der „Renfield“-Star im Jahr 1999 die Hauptrolle in Martin Scorseses „Bringing Out The Dead“, der einem Rettungssanitäter durchs nächtliche New York folgt. Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass Paul Schrader für beide Filme das Drehbuch verfasst hat, weckte der von einer düster-existenzialistischen Atmosphäre durchzogene Streifen Erinnerungen an Scorseses Klassiker „Taxi Driver“ (1976) – doch im Kino sehen wollte das damals kaum jemand. Bei einem Budget von 32 Millionen Dollar konnte „Bringing Out The Dead“ gerade einmal 16,8 Millionen einspielen …

    … was ihn zu einem der großen Flops in den Karrieren von Cage und Scorsese macht. Auch heute hat „Bringing Out The Dead“ noch nicht den Stand vieler anderer Arbeiten des Meisterregisseurs – obwohl Cage ihn für einen der besten Filme hält, in denen er je mitgespielt hat. „Ja, ich liebe diesen Film, und ich denke, er wird die Zeit überdauern“, so der Schauspieler im Interview mit Deadline. „Ich habe ihn mir kürzlich noch einmal angesehen. […] Ich halte ihn wirklich für einen meiner besten Filme. Ich habe ihn irgendwann zwischen ,Spiel auf Zeit' und ,Das Vermächtnis der Tempelritter' gedreht, und ich fand, dass es der ungewöhnlichste Stil des Filmemachens war.“

    Cage führt seine Bewunderung für „Bringing Out The Dead“ weiter aus, und er hat auch eine Erklärung dafür, warum der Film damals so wenig Anklang beim Publikum fand: „Es war vielleicht das Abstrakteste, was Martin Scorsese mit seinem Stil gemacht hat, auch für mich. Aber ich glaube, er wurde missverstanden. Der Film wurde so vermarktet – wahrscheinlich, weil ich vorher Action- und Abenteuerfilme gemacht habe –, dass die Leute dachten, es würde ein Action-Abenteuerfilm mit Krankenwagen werden. Das war er aber nicht. Es war eine sehr schmerzhafte Analyse eines ausgebrannten Sanitäters, basierend auf einem sehr guten Buch von Joe Connelly. Er wurde missverstanden, und ich denke, dass, wenn er endlich in High Definition erscheint, er noch einmal zu neuem Leben erweckt werden kann.“

    Damit spielt Cage auf die Tatsache an, dass es bis heute keine Blu-ray-Veröffentlichung des Films gibt – was sich hoffentlich in absehbarer Zeit ändert, damit „Bringing Out The Dead“ vielleicht doch noch einmal die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient.

    "Flop des Jahres": So hat die Kritik damals einen der besten Filme von Martin Scorsese verrissen

    *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top