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    Berlinale 2012: Goldener Bär für "Caesar Must Die", Regiepreis für Christian Petzold ("Barbara")

    Mit der Preisverleihungsgala ist am Abend der Wettbewerb der 62. Internationalen Filmfestspiele Berlin zu Ende gegangen. Die Jury vergab den Hauptpreis, den Goldenen Bären, an die italienischen Brüder Paolo und Vittorio Taviani, die in ihrem Gewinnerfilm "Caesar Must Die" die Auffführung des Shakespeare-Stücks "Julius Caesar" durch die Insassen eines Hochsicherheitsgefängisses begleiten.

    Bei der Preisverleihung durch die Jury unter Vorsitz des Regisseurs Mike Leigh ("Another Year") blieben die großen Überraschungen aus. Mit Paolo Taviani und Vittorio Taviani wurden zwei über 80-jährige Veteranen des Arthouse-Kinos mit dem Goldenen Bären geehrt, den sie nun in der Vitrine neben ihre Goldene Palme stellen können, die sie 1977 in Cannes für "Mein Vater, mein Herr" gewonnen haben. In ihrem etwas anderen, nur 76-minütigen Shakespeare-Film "Caesar Must Die" vereinen die italienischen Brüder zwei ihrer Hauptthemen: Theater und soziale Fragen. Damit verbinden sie programmatisch Kunst und Politik, wodurch sie für fast jeden Juroren akzeptabel sein dürften.

    Gleich zwei Preise erhielt das dänische Historiendrama "Die Königin und der Leibarzt", was immerhin eine kleine Überraschung war. Dabei wurde interessanterweise nicht Hauptdarsteller Mads Mikkelsen als bester Schauspieler ausgezeichnet, sondern sein wesentlich unbekannterer Kollege Mikkel Boe Folsgaard, der den exzentrischen Dänen-König Christian VII verkörpert.

    Christian Petzolds DDR-Drama "Barbara", das im Vorfeld ebenfalls hoch gehandelt wurde und das zu den Favoriten der FILMSTARTS-Redaktion gehört, wurde mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie ausgezeichnet. Die beiden anderen, ebenfalls hervorragenden, deutschen Wettbewerbsbeiträge "Gnade" von Matthias Glasner und "Was bleibt" von Hans-Christian Schmid gingen leer aus.

    Hier die Übersicht über die Preise der internationalen Jury für das Wettbewerbsprogramm. Weitere Informationen zu den Filmen, zum Festival, eine Übersicht der FILMSTARTS-Kritiken und einen Redaktionsspiegel mit unseren Wertungen findet ihr im Berlinale-Special. Dort gibt es am Sonntag auch eine ausführliche Übersicht über alle Preise des Festivals und Anfang der Woche folgt zum Abschluss unsere kleine Festival-Bilanz.

    Die Hauptpreise der internationalen Wettbewerbs-Jury

    Goldener Bär - Bester Film: Paolo Taviani und Vittorio Taviani für "Caesar Must Die (Cesare deve morire)"

    Silberner Bär - Großer Preis der Jury: Bence Fliegauf für "Just The Wind (Csak a szél)"

    Silberner Bär - Beste Regie: Christian Petzold für "Barbara"

    Silberner Bär - Beste Darstellerin: Rachel Mwanza in "War Witch (Rebelle)"

    Silberner Bär - Bester Darsteller: Mikkel Boe Folsgaard in "Die Königin und der Leibarzt"

    Silberner Bär - Herausragende Künstlerische Leistung: Lutz Reitemeier (Kamera) für "White Deer Plain (Bai lu yuan)"

    Silberner Bär - Bestes Drehbuch: Nikolaj Arcel und Rasmus Heisterberg für "Die Königin und der Leibarzt"

    Silberner Bär - Sonderpreis: Ursula Meier für "Sister (L' Enfant d'en haut)"

    Alfred-Bauer-Preis in Erinnerung an den Gründer des Festivals, für einen Spielfilm, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet: Miguel Gomes für "Tabu"

    Goldener Ehrenbär: Meryl Streep

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