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    X-Men & Avengers? Deadpool für Kinder? "Star Wars" unbearbeitet? Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Fox-Disney-Deal!

    Disney hat weite Teile von Fox gekauft. Einige Filmfans feiern dies, andere haben sorgenvolle Mine. Wir versuchen nüchterne Antworten zu liefern. Was könnte gut werden, was ist aber auch schlecht für uns Filmfans...

    20th Century Fox

    Muss Deadpool künftig jugendfrei sein?

    Viele Comic-Fans fürchteten nach der Übernahme weiter Teile von Fox durch Disney in den Sozialen Medien sofort um die „Deadpool“-Reihe. Wird der vorlaute Söldner in Zukunft jugendfrei, um unter das Disney-Banner zu passen?

    Ja, es stimmt. Es gibt bei Disney eine Regel, dass die Sprache angemessen sein muss, kein Sex gezeigt werden darf und Gewaltverherrlichung tabu ist – gegen alle Kriterien verstößt „Deadpool“. Klassische Disney-Filme sind daher immer Familienfilme, also jugendfrei. Wenn das Neuschwanstein nachempfundene Schloss am Anfang eines Films zu sehen ist, dann folgt danach eine jugendfreie Geschichte. Seit man 1983 den Disney-Konzern neu aufstellte und dabei die Filmsparte Walt Disney Pictures gründete, gelten solche strengen Regeln. Anfangs war sogar festgelegt, dass Disney-Werke für alle Altersklassen geeignet sein müssten. Erst mit „Fluch der Karibik“ wurde dies 2003 aufgelockert. Eine Alterseinschränkung ist nun möglich, wenn trotzdem in Elternbegleitung die ganze Familie ins Kino kann.

    Disney

    Was bei der Disney-Regel immer wieder vergessen wird: Die wenigsten Filme, die von den zahlreichen einzelnen Studios des großen Konzerns produziert werden, sind auch wirklich klassische Disney-Filme, also Walt-Disney-Pictures-Werke. Und nur für diese gelten die genannten strengen Regeln. Das Studio hat ganz viele weitere Sparten, lange Zeit war die bekannteste Touchstone Pictures. Hier brachte man Filme wie „Club der toten Dichter“ und „Lincoln“ oder Actionblockbuster von „Armageddon“ über „Der Staatsfeind Nr. 1“ bis zu „Con Air“ heraus. Auch eine Firma wie Miramax gehörte viele Jahre zu Disney. Hier erschienen Filme wie Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ oder Kevin Smiths „Dogma“. Das begeisterte zwar nicht jeden bei Disney, aber die Filme wurden veröffentlicht – auch ohne Jugendfreigabe.

    Auch Marvel ist eine eigene Abteilung bei Disney. Bisher erschienen im MCU zwar nur familienfreundliche Comic-Adaptionen, aber die starren Regeln der klassischen Disney-Filme gelten nicht. Und so nahm Disney-Boss Bob Iger auch allen Fans die Sorge. Er erklärte bereits direkt im Anschluss an die Bekanntgabe des Disney-Fox-Deals deutlich, dass „Deadpool“ weiter R-Rated, also eine Reihe für Erwachsene, bleiben wird.

    20th Century Fox

    Das glauben wir

    Wir nehmen Bob Iger beim Wort und sind überzeugt: „Deadpool“ wird so bleiben, wie er ist. Es könnte sogar neue Möglichkeiten eröffnen. Denn der Disney-Boss erklärte auch, dass es denkbar sei, eine extra Marvel-Sparte einzuführen, die nur Comic-Adaptionen für Erwachsene macht. Es gebe so quasi ein familienfreundliches Marvel und ein Erwachsenen-Marvel.

    Aber auch ohne die Aussage von Iger wäre es logisch, dass das Maushaus dem vorlauten Söldner nicht den Mund waschen würde. Disney hat sich gewandelt. In erster Linie ist es heute ein gigantischer Konzern, der unglaublich viel Geld verdienen will, um seine Aktionäre reich zu machen. „Deadpool“ bringt unglaublich viel Geld ein – gerade weil der Film für Erwachsene ist. Warum sollte man sich da selbst ins Knie schießen und einen Film herausbringen, der weniger Geld einspielen wird? Und so ist auch die Ankündigung einer möglichen Extra-Sparte für erwachsene Comic-Adaptionen zu verstehen. Man wird einfach bei jeder Figur, jeder Geschichte überlegen, was am meisten Sinn macht. Die Kreativteams haben dabei die Story im Kopf, die Disneybosse wahrscheinlich eher die Dollars...

    Unsere finale Antwort ist daher: Nein, der Söldner darf weiter so bleiben wie er ist...

     

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