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    Ein Guerilla-Filmemacher, der Horror-Kult schuf: Larry Cohen ist tot

    Regisseur und Drehbuchautor Larry Cohen ist tot. Der Filmemacher starb im Alter von 77 Jahren und bescherte uns vor allem in den 70er und 80er Jahren einige Kult-Klassiker.

    Larry Cohen in der Doku "King Cohen" (© Dark Star Pictures)

    Seine Karriere begann Larry Cohen im TV. Ab Ende der 50er und vor allem in den 60er Jahren schrieb er für zahlreiche TV-Serien, darunter für den auch in Deutschland populären Straßenfeger „Auf der Flucht“ mit David Janssen als zu Unrecht des Mordes beschuldigter Dr. Richard Kimble. Daneben schuf er unter anderem die kurzlebige Western-Serie „Geächtet“.

    Anfang der 1970er schaffte Cohen dann mit der tiefschwarzen und sehr bösen Krimi-Komödie „Bone“ den Sprung auf die Kinoleinwand und auf den Regiestuhl, wo es nun Schlag auf Schlag gehen sollte. Mit dem Blaxploitation-Hit „Der Pate von Harlem“ inszenierte er 1973 einen Klassiker des Genres, mit „Die Wiege des Bösen“ alias „It’s Alive“ folgte im Jahr darauf auch sein erster Horror-Kult-Erfolg. Zu beiden Filmen gab es Fortsetzungen, die Cohen auch schrieb und inszenierte. Weitere sehenswerte und außergewöhnliche Horrorfilme des Regisseurs sind „American Monster“ alias „Q: The Winged Serpent“ von 1982 und vor allem „Stuff - Ein tödlicher Leckerbissen“. Zudem schrieb und produzierte er die originale „Maniac Cop“-Trilogie. Dabei war Cohen dafür bekannt, günstig und effektiv besondere Filme zu machen, wobei ihm auch sein Stil half. Er war ein Guerilla-Filmemacher, kümmerte sich oft nicht um Drehgenehmigungen und Absperrungen, sondern drehte einfach so mittendrin.

    Master Of Horror und Telefon-Trilogie

    Auch wenn Cohen Mitte der 90er Jahre als Regisseur aufhörte (und nur noch einmal 2006 für eine Episode der Reihe „Masters Of Horror“ zurückkehrte), war er als Drehbuchautor weiter aktiv. Für Aufsehen sorgte er als Schreiber noch einmal mit seiner „Telefon-Trilogie“. Vor allem der erste Film der losen Reihe, „Nicht auflegen!“ (2002) von Joel Schumacher mit Colin Farrell und der Stimme von Kiefer Sutherland wurde zum Überraschungshit an den Kinokassen. Der Nachfolger „Final Call - Wenn er auflegt, muss sie sterben“ kam 2005 in die deutschen Kinos und war schon deutlich weniger erfolgreich, Trilogie-Abschluss „Messages Deleted“ erschien 2012 mit reichlich Verzögerung hierzulande nur noch auf DVD.

    Wer mehr über Larry Cohen erfahren will, dem kann man auch die Dokumentation „King Cohen: The Wild World Of Filmmaker Larry Cohen“ empfehlen, die 2017 veröffentlicht wurde und in der unter anderem Kollegen wie Martin Scorsese, J.J. Abrams, Mick Garris, Joe Dante und John Landis neben dem Regisseur selbst zu Wort kommen. Larry Cohen verstarb am 23. März 2019.

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