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    Neu bei Amazon Prime Video: Der vielleicht schrecklichste Michael-Bay-Film von allen – und ich liebe ihn

    Es gibt Filme, die von Gott und der Welt verrissen werden – und einem selbst dennoch immer wieder aufs Neues Vergnügen bereiten. Für FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian ist „Pearl Harbor“ von Michael Bay so einer. Und den gibt’s jetzt bei Prime. Yay!

    Buena Vista / Touchstone

    +++ Meinung +++

    Kennt ihr das, wenn ihr mit Freunden über einen Film quatscht und irgendwie das Gefühl habt, dass ihr unmöglich über den gleichen Film sprechen könnt, weil eure Meinungen einfach derart weit auseinandergehen? So in etwa geht’s mir mit „Pearl Harbor“ und dem Rest der (Kritiker-)Welt.

    Klar, ein Filmerlebnis ist immer auch subjektiv. Und selbst Kritiker fallen mit ihren Einordnungen gerne mal aus der Norm. Ich erinnere etwa an unsere Kritiken zu „Jack & Jill“ (4 Sterne) oder „Joker“ (2 Sterne). Aber es wäre ja auch langweilig, wenn wir alle „gut“ und „schlecht“ genau gleich definieren würden, oder?

    Wenn euch Michael Bays vermeintliches Machwerk „Pearl Harbor“ bislang also entgangen ist, ihr den Kriegsfilm-Romanzen-Actioner aber auch endlich mal in die eurer Meinung nach richtige Schublade packen wollt, könnt ihr den Film mit eurem Prime-Abo ab sofort bequem und ohne Zusatzkosten streamen ...

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    ... und ich kann nur empfehlen, mal reinzuschauen. Vorausgesetzt, ihr bringt die richtigen Vorlieben für das in Patriotismus und Kitsch getränkte Kriegsspektakel mit.

    Amazon Prime Video könnt ihr übrigens nur mit Prime-Abo nutzen. Wenn ihr die tausende Filme und Serien umfassende Streaming-Plattform aber nicht gleich kostenpflichtig abonnieren wollt, könnt ihr den Dienst auch erst mal einen Monat lang kostenlos testen.

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    "Einfach nur falsch" – aber muss es unbedingt "richtig" sein?

    Ähnlich wie „Titanic“ erzählt auch „Pearl Harbor“ eine Liebesgeschichte vor historischem Hintergrund, begleitet von einer Hochglanz-Zerstörungsorgie. Und auch wenn Michael Bay Visionär James Cameron allein schon erzählerisch natürlich nicht das Wasser reichen kann, hat „Pearl Harbor“ auch nach fast 20 Jahren nichts von seiner visuellen Brillanz verloren. Das zeigt nicht zuletzt der Vergleich mit dem ähnlich gepolten „Midway“ (2019) von Roland Emmerich, der 2019 ins Kino kam – und nicht ansatzweise so gut aussieht.

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    Die größte Schwäche des Films ist vermutlich, dass er niemandem wehtun will. Da werden die Japaner als weise Krieger dargestellt, die einfach keine andere Wahl hatten, und die Amerikaner sind sowieso die großen Helden der Geschichte. Romantisiert, dass es aus allen Poren des Films trieft, könnte man fast das unsägliche Leid vergessen, das Drumherum passiert – aber eben nie besondere Gewichtung bekommt.

    Ein würdiges Denkmal für die Veteranen des Krieges sieht wohl anders aus. Aber das muss „Pearl Harbor“ auch gar nicht sein.

    Eine Action-Kitsch-Granate der Superlative

    Will ich einen Kriegsfilm sehen, der mir das Gefühl gibt, wirklich dabei gewesen zu sein, schaue ich mir Spielbergs „Der Soldat James Ryan“ oder noch besser Peter Jacksons „They Shall Not Grow Old“ an. Wenn ich einen Bay-Reißer einlege, lege ich den Wunsch nach historischer Akkuratesse eigentlich schon automatisch ad acta. Ich will einfach nur gut unterhalten werden, mehr nicht.

    Und im Gegensatz zu den meisten seiner „Transformers“-Unfälle gelingt ihm das mit „Pearl Harbor“ einfach über volle drei Stunden. Von den Schrecken des Krieges ist zwar nicht allzu viel zu sehen, dafür aber gibt's jede Menge atemberaubend komponierte Bilder, die sich auch heute noch als Poster- oder Heimkino-Demo-Material eignen würden.

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    Abgesehen davon ist „Pearl Harbor“ fast sowas wie ein Fenster in eine andere Zeit, ein Film, der uns an ein Früher erinnert, das es heute nicht mehr gibt. Immerhin sehen wir in den Hauptrollen neben dem nach wie vor sehr erfolgreichen Ben Affleck auch Josh Hartnett und Kate Beckinsale, die nach der Jahrtausendwende ziemlich angesagt waren (Wisst ihr noch? „Underworld“ und „40 Tage, 40 Nächte“ und so!).

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    Gut, die Bay-typischen Witzeleien lassen einen auch hier mal mit den Augen rollen, nichtsdestotrotz kaufe ich dem Star-Trio die in Kitsch und Klischees getränkte Beziehungskiste irgendwie ab. Außerdem: Hat nicht jeder irgendwie so sein romantisches Guilty Pleasure? „Pearl Harbor“ ist quasi mein „Dirty Dancing“. Nur mit Explosionen.

    In der ersten (und damit auch in der beliebtesten) „Pearl Harbor“-Kritik in der Filmbewertungs-App Letterboxd gibt’s für das „schmerzhaft-schlechte“ Romantik-Epos gerade einmal einen Stern. Und dennoch fasst der Autor auch für mich ziemlich treffend zusammen, dass sich Michael Bays Film so anfühlt, als würde man einen frittierten Schokoriegel zu Kaviar servieren. Aber das ist eben das Ding mit frittierten Schokoriegeln (und „Pearl Harbor“): Sie sind zwar ziemlicher Müll, schmecken aber auch verdammt gut!

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