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    "The Gray Man" auf Netflix sollte ganz anders werden – vom "Mission: Impossible 7"-Macher und dieser Schauspielerin statt Ryan Gosling
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Begonnen mit den Stunts von Buster Keaton über die Akrobatik bei Jackie Chan hin zur Brachialgewalt in „The Raid“: Björn Becher liebt Actionfilme.

    Bereits 2009 erschien der Roman „The Gray Man“ von Mark Greaney und direkt war Hollywood dran. Vor einigen Jahren wäre es beinahe schon zu Verfilmungen gekommen, die sich deutlich von dem Film unterschieden hätten, den wir nun auf Netflix sehen...

    Netflix

    Schon kurz nach der Veröffentlichung des Romans „The Gray Man“ riss man sich in Hollywood um die Rechte an einer Verfilmung. Und die Produktionsfirma New Regency (u. a. „Knight And Day“, The Revenant“) schlug schließlich zu und lockte gleich vielversprechende Talente an.

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    Ein Versuch: "The Gray Man" von James Gray und Brad Pitt

    Regisseur James Gray („Die versunkene Stadt Z“, „Ad Astra“) wollte bereits 2011 den Spionage-Thriller mit Brad Pitt in der Hauptrolle verfilmen und hatte dabei einen ungewöhnlichen Ansatz: Er wollte einen Großteil der Action aus der Sicht der Hauptfigur inszenieren. Doch das damals bereits vorliegende Drehbuch musste nach Grays Wünschen umgeschrieben werden und das dauerte dem irgendwann zu lange.

    James Gray zog schließlich ein anderes Projekt („The Immigrant“) vor und die Rechte an „The Gray Man“ liefen aus – was Hollywood-Studio Sony nutzte und zum ersten Mal die Russo-Brüder involvierte. Inszenieren sollte es dann aber am Ende ein anderer Action-Spezialist mit einer Frau in der Hauptrolle.

    Ein Versuch: "The Gray Man" von Christopher McQuarrie mit Charlize Theron

    Sony arbeitete wie gesagt zuerst mit den Regisseuren Joe und Anthony Russo an „The Gray Man“, weil beide früh Interesse an dem Roman hatten. Doch als sie für Marvel den „Captain America“-Film „The Winter Soldier“ machten, war der Comic-Gigant so begeistert, dass man sie schon mehrere Monate vor Kinostart für den Nachfolger „Civil War“ unter Vertrag nahm. Für „The Gray Man“ hatten sie so keine Zeit mehr.

    Sony fand aber Ende 2015 den perfekten Nachfolger: Christopher McQuarrie. Der langjährige Drehbuchautor hatte gerade mit „Jack Reacher“ und „Mission: Impossible – Rogue Nation“ bewiesen, was für ein wunderbarer Action-Regisseur er ist. Er hatte die Idee, die Geschichte anzupassen, um eine emotionale Bindung im Kern zu verändern.

    "The Gray Man" auf Netflix beweist: Das beste Actionkino wird gerade nicht in Hollywood gemacht

    McQuarrie wollte das Geschlecht der Hauptfigur verändern. Charlize Theron sollte CIA-Killerin Sierra Six spielen. Zudem sollte die nun im Netflix-Actioner von Shooting-Star Julia Butters gespielte Claire deren Tochter sein. Das Drehbuch wurde bereits überarbeitet, es stand alles bereit, um in der ersten Jahreshälfte 2016 mit dem Dreh zu beginnen. Die Hoffnung war, dass McQuarrie den Dreh zu „The Gray Man“ einschieben konnte, bevor er für „Mission: Impossible – Fallout“ zur Agenten-Action-Reihe mit Tom Cruise zurückkehrt.

    Doch am Ende erwies es sich als unmöglich, beide Großprojekte mit aufwändigen Actionszenen an verschiedenen Orten der Welt so knapp hintereinander umzusetzen. McQuarrie musste sich entscheiden – und wählte das etablierte Franchise mit seinem guten Kumpel Tom Cruise, dem er bis heute treu ergeben ist. Aktuell hat er mit „Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins“ bereits den nächsten Titel der Reihe für einen Kinostart am 13. Juli 2023 abgedreht und bereitet schon das Sequel vor.

    Die Umsetzung: "The Gray Man" von den Russos mit Ryan Gosling

    Nach McQuarries Ausstieg lag „The Gray Man“ erst einmal brach. Mit der Zeit lief auch Sonys Option zur Verfilmung aus. Dass die Rechte wieder frei waren, ermöglichte es den Russo-Brüdern zuzuschlagen. Als große Fans der Buchvorlage nutzen sie die Möglichkeiten, welche ihnen vier erfolgreiche Filme mit Marvel bis hin zu „Avengers: Endgame“ gegeben hatten, um selbst die Verfilmung mit ihrer eigenen Firma auf den Weg zu bringen. Mit Netflix fanden sie dann auch einen Partner, der bereit war, das immense Budget von angeblich mindestens 200 Millionen Dollar zu schultern.

    Über zehn Jahre nachdem „The Gray Man“ eigentlich schon verfilmt werden sollte, erschien dann endlich die Adaption – und zwar ohne all die Ideen, welche die kreativen Köpfe vorher hatte: keine POV-Kamera bei der Action, kein Gender-Swapping bei der Hauptrolle.

    The Gray Man

    „The Grey Man“ ist nun erst der Anfang. In all den Jahren war Autor Mark Greaney nicht untätig. Mit dem Roman „Sierra Six“ kommt im August 2022 bereits der elfte (!) Teil der „Gray Man“-Reihe heraus. Roman Nr. 12, „Burner“, ist für 2023 angekündigt.

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    Es gibt also viel Stoff für Sequels und ein erstes wurde bereits auf den Weg gebracht: „The Gray Man 2“  soll kommen und wird wohl auch auf dem zweiten Buch „The Gray Man - Unter Beschuss“ basieren, wobei die Russos bereits ankündigten, sich auch einige Freiheiten zu nehmen und das Buch auf ihre Weise zu interpretieren.

    Daneben ist zudem noch ein Spin-off in Arbeit, zu dessen Inhalt wir noch nicht wissen, welches aber noch einmal deutlich härter werden soll:

    "The Gray Man 2" und (!!) Spin-off in Arbeit: "Avengers"-Macher & Netflix versprechen mehr Blut für weitere Action-Spektakel

    Das Streaming-Jahr 2022 war im Filmbereich bislang ja sehr abwechslungsreich. Ein roter Panda hat Toronto ins Chaos versetzt, während sich eine Prinzessin vom obersten Stockwerk eines Turms ins Erdgeschoss gekämpft hat. Außerdem konnten wir die erste Mondlandung durch Kinderaugen erleben und haben eine amüsante Jackass-Zugabe erhalten.

    Die besten Streaming-Filme 2022 bei Netflix, Disney+ und Co.

    Deswegen blicken unsere Kolleg*innen von Moviepilot in der neusten Ausgabe des Podcasts Streamgestöber auf die bisherigen Streaming-Filme des Jahres zurück. Netflix, Disney+ und Co. haben sich gegenseitig überboten mit aufwendigen Produktionen. Doch welche der Filme sind wirklich gelungen? Im Podcast erfahrt ihr es.

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