Adam Green hat sich mit der Horrorreihe "Hatchet" als Genrefilmer empfohlen. Zu den Einflüssen des Regisseurs zählen Klassiker wie "Halloween - Die Nacht des Grauens" und "Freitag der 13.". Mit der skurrilen TV-Serie "Holliston" reflektiert der aus Massachusetts stammende Filmemacher derzeit auf seinen eigenen Werdegang: Die wilde Mischung aus Komödie, Horror und Romanze rund um einen ambitionierten Junghorrorfilmer stammt aus seiner Feder, zeigt ihn in der Hauptrolle und trägt autobiografische Züge.
Raus aus der Provinz
Adam Green wurde am 31. März 1975 in Holliston, Massachusetts geboren. Früh sah Green sich durch das provinzielle Umfeld seiner Heimat in seinen Möglichkeiten beschränkt und so zog es ihn nach seinem High-School-Abschluss zuerst an die Hofstra Universität im Staate New York und anschließend nach Hollywood, Kalifornien. Erste Erfahrungen als Regisseur hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits gesammelt: Green belieferte diverse Fernsehanstalten im Umland von Boston mit Werbespots. Mit seinem Debütfilm „Coffee & Donuts“ (2000) widmete sich der Regisseur dann auch thematisch dem Showbusiness: In der Hauptrolle spielte er den Radiomoderatoren Adam, der engagiert versucht, sein morgendliches Rundfunkprogramm über die provinziellen Grenzen Hollistons hinaus bekannt zu machen. Zur Realisierung seines Debüts hatte Green bereits drei Jahre zuvor gemeinsam mit Kameramann Will Barratt die Produktionsfirma ArieScope gegründet; für "Coffee & Donuts" gab er schließlich Regisseur, Produzent, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in Personalunion. Der Film stellt außerdem die thematische Grundlage für seine Sitcom „Holliston“ (2012), in der Green derzeit seine Filmrolle als Adam im Fernsehformat wieder aufleben lässt.
Der Horror-Exzentriker
Der Durchbruch als Genrefilmer gelang Green 2006 mit seiner Slasher-Hommage „Hatchet“ über den Killer Victor Crowley. Mit der exzentrischen Horrorkomödie zollte der US-Amerikaner dem Genre in zweierlei Hinsicht Tribut: einerseits spielte er gekonnt mit den gängigen Konventionen, andererseits setzte er in punkto Gore-Effekte Maßstäbe. Mit "Hatchet" erarbeitete sich Green einige Fans. Auf Basis des Erfolgs folgte eine Fortsetzung, die Green erneut als Regisseur betreute. Für einen geplanten dritten Teil gab der Filemmacher das Regiezepter an seinen Kollegen BJ McDonnel weiter. Neben dem eiskalten Horror „Frozen“ über drei Skifahrer, die bei tiefsten Temperaturen auf einem Sessellift vergessen werden, drehte Green zuletzt den bizarren Kurzfilm „The Diary of Anne Frankenstein“. Bei der ganz in Schwarz und Weiß gehaltenen Hommage an das Exploitationkino handelt es sich um einen Beitrag zum grotesken Kino-Horrorkompendium „Chillerama“, das in Zusammenarbeit mit den Genrekollegen Adam Rifkin, Tim Sullivan und Joe Lynch entstand.