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    Dein Ex - Mein Albtraum
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Dein Ex - Mein Albtraum
    Von Daniela Leistikow

    Der Mann ist beruflich eine Nullnummer, die Frau erfolgreiche Anwältin mit Ivy-League-Abschluss. Doch sobald in anderen Umständen, ist das alles einerlei: Zurück zur Tradition heißt die Devise in Jesse Peretz romantischer Komödie „Dein Ex – Mein Albtraum“, wenn es Juristin Sofia (Amanda Peet, Sowas wie Liebe, Igby) nach der Niederkunft an Heim und Herd verschlägt, während ihr Mann Tom (Zach Braff, „Scrubs“, Garden State) den Lebensunterhalt zu verdienen hat. Dass Letzterer weitaus kleinere Brötchen backen muss, als seine Frau und die Haushaltskasse so gähnend leer ist, wie der Inhalt so manchen Hausfrauen-Lebens, geht den beiden erst auf, als es zu spät ist.

    Gelangweilt von Kind und Küche fristet Sofia ihre Tage mit Hippies und Nachbarsjungen, während Tom in der gleichen Firma wie Sofias Vater anfängt, weil er vor kurzem wegen akuter Aufmüpfigkeit gefeuert wurde. Und als ob die Umstellung vom New Yorker Koch zum Werbefachmann in Ohio nicht schwierig genug wäre, bekommt Tom gleich noch einen rollstuhlfahrenden Erzrivalen dazu: Ausgerechnet Sofias Ex-Freund Chip (Jason Bateman, Smokin’ Aces, Operation: Kingdom) soll den Neuen einarbeiten. Dabei erweist sich die Ex-Flamme auf Rädern als Meister der Manipulation: Während er Tom in der Werbeagentur einen Stein nach dem anderen in den Weg legt (oder rollt...), schwelgt Chip mit Sofia dermaßen lebhaft in Erinnerung, dass bei Tom sämtliche Alarmglocken schrillen: Der Albtraum-Ex setzt alles daran, Sofia zurückzuerobern...

    Die guten Momente überwiegen, wenn Zach Braff getrieben von Eifersucht und Albtraum-Ex von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen stolpert. Trotzdem sind die Schwächen von „Dein Ex – Mein Albtraum“ unübersehbar: Die Story ist etwas ereignisarm und so flackert schon nach knapp 85 Minuten der Abspann über den Bildschirm. Die Probleme der Charaktere haben eine so offensichtliche Lösung, dass man den Ausgang bereits zu Anfang ahnt. Ein einziger Zick-Zack-Verwirrer zum abrupten und unbefriedigenden Ende hin weiß zu überraschen. Alles andere plätschert leicht und seicht dahin, so wie man sich das am ein oder anderen Videoabend auch vorgestellt und gewünscht haben mag. Doch wer anhand der Story auf bissigen Witz hofft, wird von „Dein Ex – Mein Apltraum“ enttäuscht sein: Die Drehbuchschreiber David Guion und Michael Handleman haben keine Händchen für Gags und sollten sich beim nächsten Mal besser ein anderes Genre aussuchen. Auch den eingefleischten Zach-Braff-Fan dürfte die Rom-Com nicht wirklich zufrieden stellen.

    Allround-Talent Braff, der sich diesmal ganz aufs Schauspielen konzentriert, trägt die Komödie mit traumwandlerischer Leichtigkeit. Ohne sein sympathisches Grimassieren würden die Unzulänglichkeiten in Dialog und Witz weitaus mehr auffallen, als sie es tun. Braffs Film-Frau Amanda Peet liefert alles in allem eine ordentliche Vorstellung ab, wirkt aber an vielen Stellen blass oder gekünstelt. Jason Bateman ist in seiner nervenden Penetranz als ekelhafter Ex-Freund überzeugend, wenn auch manchmal überzogen, was aber fast immer zur Rolle passt. Die kleineren Charaktere sind teilweise amüsant, wie zum Beispiel der guruhafte Chef der Werbefirma, dargestellt von Donal Logue (Almost Heaven). Auch der leicht senile Vater (Charles Grodin, Midnight Run), der längst in die Rente gehört, kann für den ein oder anderen Lacher sorgen. Über die gesamte Filmlänge überzeugt leider keiner der Nebendarsteller. Warum Grodin ausgerechnet für diese Rolle das erste Mal seit mehr als einer Dekade wieder auf der Leinwand zu sehen ist, bleibt fraglich. Weder ein gutes Drehbuch noch eine spektakuläre neue Filmidee kann im Falle von „Dein Ex – Mein Albtraum“ der Grund gewesen sein.

    Fazit: „Dein Ex – Mein Albtraum“ unterhält, wenn auch nicht auf hohem, so doch auf passablem Niveau den Fan der romantischen Tollpatsch-Komödie. Sympathieträger Zach Braff schafft es allein durch seine Anwesenheit, diesen Film trotz dünner Story und ansonsten eher durchschnittlichen Schauspielern für Genre-Liebhaber schauenswert zu machen. Doch Inhalt und Gags des Films dürften schneller vergessen sein, als seine 88 Spielminuten um sind.

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