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    Fired Up!
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Fired Up!
    Von Christoph Petersen

    Es birgt schon eine gewisse Ironie, dass die beste Szene aus Will Glucks Cheerleader-Komödie „Fired Up“ zugleich auf den Punkt bringt, warum man sich den Film eigentlich gar nicht ansehen muss. 300 Cheerleader sehen in einem Ferienlager eine Open-Air-Vorführung von Peyton Reeds Girls United und sprechen jede einzelne Dialogzeile auswendig mit. Im ersten Moment ist das schon ein ziemlich lustiger Einfall, doch dann keimt im Zuschauer langsam der Gedanke auf, ob man nicht die DVD wechseln und sich selbst besser die Kirsten-Dunst-Komödie reinziehen sollte, die der Kritikerpapst Roger Ebert als den Citizen Kane unter den Cheerleader-Filmen bezeichnet. „Fired Up“ ist ein Abklatsch für alle, die vom Highschool-Comedy-Genre und hüpfenden Mädels in knappen Outfits nicht genug bekommen können. Immerhin steht der Film dazu und verzichtet zudem auf allzu platten Humor, wie ihn solche American Pie-Ableger wie American Pie präsentiert: Nackte Tatsachen oder American Pie präsentiert: Die College-Clique aufs Ausgiebigste zelebrieren.

    Shawn (Nicholas D’Agosto, serie,11) und Nick (Eric Christian Olsen, Dumm und dümmerer, Sunshine Cleaning) sind die beliebtesten Footballspieler ihrer Highschool. Doch nicht nur auf dem Rasen, auch abseits des Feldes geben die beiden ein eingespieltes Team ab, vor allem immer dann, wenn es darum geht, Mädels aufzureißen. In den nahenden Ferien steht ein Trainingslager in El Paso, Texas auf dem Programm. Doch 14 Tage ohne Frauen in der Wüste schwitzen, ist für Shawn und Nick keine schöne Aussicht. Deshalb beschließen sie, statt ins Football- einfach ins Cheerleader-Camp mitzufahren. 300 Hotties und nur vier heterosexuelle Männer verheißen das Paradies auf Erden. Doch bevor es soweit ist, müssen die beiden erst einmal die sexy Chef-Cheerleaderin Carly (Sarah Roemer, Der Fluch – The Grudge 2, Disturbia) davon überzeugen, dass sie es mit dem anfeuernden Rumgehopse auch wirklich ernst meinen. Und Carly ist nicht auf den Kopf gefallen, auch wenn ihr Yuppie-Freund Dr. Rick (David Walton) ein ziemlicher Arsch ist…

    „Fired Up“ hat an den amerikanischen Kinokassen etwas mehr als 17 Millionen Dollar eingespielt, was für einen Film ohne bekannte Namen, den man eigentlich Direct-on-DVD erwarten würde, sicherlich nicht schlecht ist. Aus der Sicht eines kapitalistischen Machoproduzenten ist jedoch sofort klar, warum dabei nicht mehr herausgesprungen ist: Obwohl sich in dem Camp 300 Bikini-Schönheiten tummeln, zieht nur eine von ihnen blank – und auch das nur in der Unrated-DVD-Fassung. Ansonsten ist alles beim Alten: Erst wollen die beiden Jungs nur ihren Spaß haben, doch dann findet Shawn seine große Liebe und Nick stellt fest, dass er gar kein so schlechter Cheerleader ist. Ein böses Team gibt es natürlich auch. Die Panthers tragen passend zu ihrem fiesen Charakter schwarze Outfits, damit der Zuschauer ja gleich weiß, was Sache ist.

    Das Schema F läuft hier ohne Überraschungen, aber immerhin auch ohne Fremdschämen ab. Zweiteres liegt in erster Linie an dem Verzicht auf Fäkalhumor und an den Darstellern, die zwar keine oscarreifen Vorstellung abliefern, deren Leistungen aber doch deutlich über dem Schnitt vergleichbarer Teenie-Produktionen liegen – was natürlich auch damit zusammenhängen könnte, dass Eric Christian Olsen im wahren Leben bereits über 30 und deshalb vielleicht schon etwas reifer ist. Wo der Film aber selbst im Vergleich zu den Girls United-DVD-Sequels Girls United Again, Girls United – Alles oder nichts und Girls United: Alles auf Sieg deutlich abfällt, sind die Choreographien. Selbst im finalen Wettkampf haben die Cheerleading-Performances so gar nichts Mitreißendes an sich.

    Fazit: „Fired Up“ ist weder sonderlich gut noch besonders grottig, sondern bietet einfach nur so gar nichts Neues. Ein Film für alle, die Girls United schon häufiger als 100 Mal gesehen haben und deshalb nach Abwechslung lechzen.

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