Im November 1978 wurde der US-Politiker Harvey Milk von seinem Freund und Kollegen Dan White erschossen. Milk war der erste Homosexuelle, der in ein relevantes Polit-Amt gewählt wurde. Seine Bedeutung für die „Gay Rights“-Bewegung wird mit der Martin Luther Kings für den Aufbruch der Afroamerikaner verglichen – und das nicht bloß, weil beide als Märtyrer starben. Welch böse Ironie, dass ausgerechnet Rick Warren, ein strikter Gegner der Homo-Ehe, das Vaterunser zum Amtsantritt von Barack Obama sprach. Das schwarze Amerika hat einen gewaltigen Schritt vorwärts getan, das homosexuelle derweil kann davon nur träumen. Mit seinem dokumentarisch anmutenden Biopic „Milk“ errichtet Oscar-Preisträger Gus Van Sant (Elephant, Good Will Hunting) dem tragischen Helden der Schwulenbewegung ein würdiges Denkmal. Anders als vor ihm Ang Lee (Brokeback Mountain) zeichnet er ein nicht nur erschreckendes, so
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