Das Palästinensermädchen Miral (Yolanda El-Karam) erlebt eine sichere und zufriedene Kindheit in Ostjerusalem. Ihr Vater Jamal (Alexander Siddig) und ihre Lehrerin Hind (Hiam Abbass) vom Dar-Al-Tifl-Institut ziehen sich mit den Idealen des Gewaltverzichts groß. Als Miral (nun Freida Pinto) erwachsen wird und ein Verhältnis mit dem Polit-Aktivisten Hani (Omar Metwally) eingeht, scheint sie sich nicht länger um die Werte ihrer Förderer zu scheren. Doch Hind gibt ihren Schützling nicht auf...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,0
lau
Miral
Von Jonas Reinartz
Der Nahostkonflikt ist eines vertracktesten und heikelsten Sujets, mit denen sich ein Künstler heutzutage auseinandersetzen kann. Zu lang reicht seine Geschichte zurück, zu komplex ist die Gewaltspirale, die ihn antreibt. Nun hat sich der auch als Regisseur reüssierende Maler Julian Schnabel mit „Miral", basierend auf dem gleichnamigen semi-autobiographischen Roman der Palästinenserin Rula Jebreal, von der auch das Drehbuch stammt, in dieses Minenfeld vorgewagt. Nach seinem vorherigen Spielfilm, dem bestechend inszenierten und auf unsentimentale Weise enorm berührenden „Schmetterling und Taucherglocke" durfte man sich vom Folgeprojekt viel erhoffen. Der amerikanische Jude Schnabel hat jedoch einen erstaunlich schematischen Bilderbogen um drei Generationen islamischer Frauen in Jerusalem abgeliefert. Freilich bringt eine bestimmte Perspektive per Definition Auslassungen und Wertungen mit
Auch so ein Film den sich hierzulande sicherlich nur ein wirklich minimales Publikum angesehen hat – zu Recht und leider. Denn dieser Film ist ein lebensnahes und authentisches Drama von zwei Frauen, zwei starken Charakteren die in politisch problematischen Zeiten leben oder gelebt haben – auch wenn die eine gleich in der Eröffnungsszene beerdigt wird. Die Geschichte wäre vielleicht auch ein wenig zugänglicher gewesen wenn mehr prominente ...
Mehr erfahren