Dieter Glanz (Ulrich Tukur) ist der neue Goldesel der Hamburger High Society. Der Finanzjongleur hat einen illustren Freundeskreis um sich versammelt, der ihm das Geld für abenteuerliche Investments geradezu nachwirft. 1.300 Prozent Rendite verspricht Glanz seinen Anlegern, die ihm die Bude einrennen. Andy Schroth (Devid Striesow) ist mit seinem Job als Angestellter einer Immobilienfirma unzufrieden. Er kratzt sein gesamtes Geld zusammen und leiht sich noch viel mehr von Freunden und Verwandten hinzu, um über Glanz groß abzusahnen. Allein 1,5 Millionen Euro investiert er, während die elitäre Sippe von einer rauschenden Party zur nächsten tingelt und ihren weltmännischen Guru Glanz als Wasser in Wein verwandelnden Finanzgott abfeiert.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,0
lau
Gier
Von Carsten Baumgardt
In den Neunzigerjahren erlebte Dieter Wedel seine Blütezeit als König des TV-Mehrteilers. Nach seiner bissigen Reise-Satire „Wilder Westen inklusive“ (1988) lieferte der Regie-Zampano mit der ungeheuer sympathischen Kaufhaus-Saga „Der große Bellheim“ (1993) und dem spannenden Undercover/Mafia-Krimi „Der Schattenmann“ (1996) zwei herausragende Werke ab, bevor die Erfolgsserie mit dem lahmen Kiez-Epos „Der König von St. Pauli“ (1998) durchbrochen wurde. Mit der soliden Wirtschaftpolitik-Saga „Die Affäre Semmeling“ (2002) ging es wieder aufwärts. Bei seiner neuen Hochstapler-Satire „Gier“ musste Wedel aber wie schon in dem Scheidungsdrama „Papa und Mama“ (2006) den Budgetkürzungen der Fernsehanstalten Tribut zollen und sich auf zwei Teile beschränken. Allerdings trägt die Geschichte, die Wedel seltsam anachronistisch in Szene setzt, kaum die 180 Minuten, die der Film nun dauert. Dieter Glan