1913, in einem protestantischen Dorf Norddeutschlands, hat der Gemeindearzt einen mysteriösen Reitunfall. Ein Drahtseil brachte das Pferd des Doktors zu Fall. Der Pastor (Burghart Klaußner) appelliert an die Täter, sich zu stellen, aber niemand kommt der Aufforderung nach. Wenig später vergiftet ein weiteres merkwürdiges Vorkommnis die Atmosphäre: eine Bäuerin verunglückt tödlich bei der Arbeit im Sägewerk des Barons (Ulrich Tukur). Dem jungen Lehrer (Christian Friedel) fällt auf, dass sich einige Kinder anders als sonst verhalten. Insbesondere die beiden Ältesten des strengen Pastors, der seine Sprösslinge ein weißes Band als Zeichen ihrer Sünden tragen lässt, scheinen ein Geheimnis mit sich herum zu tragen. Da geschieht das nächste Unglück...
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
Das weiße Band
Von Ulf Lepelmeier
Schon seit zwei Jahrzehnten ist das österreichische Enfant terrible Michael Haneke regelmäßig mit seinen Werken bei den Filmfestspielen in Cannes zu Gast und hat seither einige bemerkenswerte Kapitel zur Geschichte des Festivals beigesteuert. Als der Regisseur 1989 im Alter von 46 Jahren seinen ersten Kinofilm „Der siebte Kontinent“ in der Sektion „Quinzaine des Réalisateurs“ vorstellte, war noch nicht unbedingt zu ahnen, dass Haneke in die erste Riege der europäischen Autorenfilmer aufsteigen würde. Doch mit seiner Trilogie über die Vergletscherung der Gefühle („Der siebte Kontinent“, Bennys Video, „77 Fragmente einer Chronologie des Zufalls“) sorgte der Regisseur bereits für einigen Diskussionsstoff. Seinen Ruf als provokativer Spezialist für die Erforschung von Gewaltmechanismen festigte er dann mit dem Skandalfilm Funny Games. Für die Jelinek-Verfilmung Die Klavierspielerin und das P
Bemüht um das Aufzeigen gesellschaftlicher Spannungen, vermag "Das weisse Band" letztlich keine glaubwürdigen und komplexen Figuren zu entwerfen, sondern lediglich Stellvertreter für historische Tendenzen. Dieses Panorama bewegt sich dabei eher auf dem Niveau eines Fernsehfilms, der recht halbgare historische Analysen kolportiert, indem er Stereotype aufeinander losgehen lässt. Zudem garniert Haneke das Ganze mit einem recht unnötigen ...
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Cursha
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4,0
Veröffentlicht am 11. November 2018
Wieder gelingt es Michael Haneke ein extrem bewegendes Drama zu kreieren, welches den Vorabend des ersten Weltkriegs schildert und eine Generation durchleuchtet, die später zum Nationalsozialismus gehört. Außergewöhnlich und spannend. Bewegend und tief gehend. Eine wunderbare Perle, der der großartige Look in Schwarz/Weiß zu gute kommt.
Gringo93
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5,0
Veröffentlicht am 6. November 2013
Fazit: Ein Meisterwerk der deutschen und österreichischen Filmgeschichte. Packende Bilder, Spannung und exzellente Darsteller. Zudem eine ernstzunehmende Thematik.
ThomasEdgar
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4,0
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Haneke ist auf Psychologie und Gewalt spezialisiert. Ich erinnere mich noch an die Pianistin. Auch dieser Film seziert akriebisch den Zusammenhang zwischen Abhängigkeiten, Sexualität und der daraus resultierenden Gewalt. Betrachtet man ihn vom Inhalt, findet sich eine gängige akademische Deutung des Vorkriegsdeutschlands, fokussiert auf ein kleines norddeutsches Dorf. Im oberen bürgerlichen und klerikalen Milieu findet sich z.B. der ...
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