Der Fremde ohne Namen ist gebrechlich geworden. „Lord, I've made my share of mistakes“, barmt Will Banister über dem Vorspann von „Cry Macho - ein sanfter Countrysong über die zahllosen Fehler, die man in einem so langen Leben wie dem von Mike Milo (Clint Eastwood) halt zwangsläufig macht. Und vielleicht noch ein paar mehr, die vermeidbar gewesen wären. Dieses lange Leben ist auch dem Körper Clint Eastwoods inzwischen unübersehbar eingeschrieben: Gebeugt und zerbrechlich ist der Leib des Mannes, der ebenso ikonischer Western- wie urbaner Actionheld war, der als Regisseur 40 Filme auf dem Kerbholz hat. Gerade in dieser Rolle hinter der Kamera wurde er lange Jahre immer etwas zu wenig beachtet und dann plötzlich in höherem Alter mit Lob und Oscars („Erbarmungslos“, „Million Dollar Baby“) überschüttet – nur um danach einfach mit sturer Beharrlichkeit nicht mehr aufzuhören und immer weiter
Die ganze Kritik lesen