Als er 1960 „Psycho" in die Kinos brachte, hat Alfred Hitchcock bestimmt, dass nach Beginn des Films niemand mehr in den Saal gelassen wird – nicht einmal die Königin von England. Der Meister des Suspense wollte niemandem den Überraschungseffekt verderben, denn mit der berühmten Duschszene sorgte er nicht nur für unerhörten suggestiv-brutalen Schrecken, sondern auch für einen dramaturgischen Paukenschlag, der seine volle Wirkung nur beim Sehen des ganzen Anfangs entfaltet. Nun wäre es übertrieben, Steven Soderberghs Psycho-Thriller „Side Effects" mit dem Klassiker auf eine Stufe zu stellen, aber eines haben die beiden Filme mindestens gemeinsam: Sie sind besonders spannend, wenn man sie ohne allzu viel Vorwissen auf sich wirken lässt. Dabei gibt es in „Side Effects" nicht nur einen „Psycho"-würdigen Kniff, sondern gleich mehrere dicke Überraschungen und teuflische Twists. Darüber werden
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