Der Waisenjunge Max (Max Hubacher) wünscht sich nichts sehnlicher, als eine richtige Familie zu haben. Als er an die Schweizer Bauernfamilie Bösiger verdingt wird, glaubt er, seinem Traum zum Greifen nahe zu sein. Doch die Pflegeeltern (Stefan Kurt, Katja Riemann) behandeln ihn wie einen Sklaven und deren Sohn Jakob (Max Simonischek) demütigt ihn aus Eifersucht und Missgunst. Nur im Handorgelspiel findet Max Zerstreuung und schafft es, sich einen Funken Selbstachtung zu bewahren. Als eine neue Lehrerin (Miriam Stein) in die Stadt kommt und auf sein Talent aufmerksam wird, setzt sie sich für ihn ein. Doch nach einem Auftritt beim Schwingfest wird in der Pflegefamilie alles noch schlimmer für den Waisenjungen. Lediglich die Freundschaft zur Halbwaisin Berteli (Lisa Brand) gibt Max den Willen, weiterzumachen. Mit ihr träumt er sich ins ferne Argentinien, wo er sich ein besseres Leben erhofft. Durch unerwartete Hilfe gelingt Max schließlich die Flucht vor den Bösigers, in dem festen Glauben, dass es in der Welt nirgendwo schlimmer sein wird.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Der Verdingbub
Von Tim Slagman
Seinen Anfang nahm dieser düstere Brauch wohl Anfang des 19. Jahrhunderts und war bis 1970 meist vertuschte Realität in der ländlichen Schweiz: Kinder aus verarmten Familien, manchmal auch Waisen wurden als Arbeitskräfte an Bauern „ausgeliehen" – etliche der Opfer wurden ihren Eltern sogar mit Zwang weggenommen. Auf den Höfen erwartete die sogenannten Verdingkinder zwar Kost und Logis, aber häufig auch Misshandlung und Qual. Dieses dunkle Kapitel der Schweizer Geschichte schildert Markus Imboden in seinem wuchtigen Heimatdrama „Der Verdingbub" differenziert, ohne Beschönigung und mit einem genauen Blick auf die Epoche und die Lebensumstände aller Beteiligten. Der vieldiskutierte Film zog in der Schweiz die für dortige Verhältnisse erstaunliche Zahl von über 235.000 Zuschauern ins Kino. Die Schweiz in den 1950er-Jahren: Max (Max Hubacher) kommt aus dem Waisenhaus auf den Hof der Familie
Extrem trauriger Film. Ich konnte manchmal fast nicht hinsehen. Schrecklich, wie man damals so sein konnte. Schauspielerisch ist er sehr stark. Jeder Darsteller gibt alles, das merkt man. Max Hubacher spielt sehr überzeugend. Es ist ein Streifen, den man sich nur einmal anschauen kann, weil es zu schrecklich ist. Dies war wirklich so passiert. Einfach nur schrecklich! :(