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    Max
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Max
    Von Christian Horn

    Militärhund Max dient an der Seite seines Trainers Kyle Wincott (Robbie Amell) als Spürhund in Afghanistan. Als Kyle bei einer Explosion sein Leben verliert, trauert der fortan traumatisierte Schäferhund um sein Herrchen und soll zurück in den USA eingeschläfert werden. Diesem Schicksal entgeht Max nur, weil Kyles Familie den vierbeinigen Veteranen zu Hause aufnimmt. Der bärbeißige Vater Ray (Thomas Haden Church) und seine liebsorgende Ehefrau Pamela (Lauren Graham) hoffen nämlich, dass der 14-jährige Justin (Josh Wiggins) den Tod seines Bruders mit Max' Hilfe besser verarbeitet. Anfangs kann der Teenager nichts mit dem ausgemusterten Militärhund anfangen. Doch die smarte Mexikanerin Carmen (Mia Xitlali) führt Justin und Max zusammen, die es bald mit einem Waffenschmuggler aufnehmen müssen. Regisseur Boaz Yakin inszeniert das emotionale Abenteuerdrama „Max“ mit vielen Klischees und einer rudimentären Figurenzeichnung. Die angeblich innige Freundschaft zwischen Justin und Max ist über weite Strecken nur behauptet und so austauschbar, aber immerhin bietet das Familienabenteuer einen handfesten Actionhöhepunkt am Ende.

    Zunächst fällt an „Max“ die patriotische Darstellung auf, die sich zum Beispiel in zahlreichen wehenden US-Flaggen ausdrückt. Auch daneben geht es wenig subtil zu: Das Trauma des Militärhunds spiegelt sich im Schicksal des Vaters, der als Soldat im Irakkrieg diente und – wie ein klischeehaftes Vater-Sohn-Gespräch offenbart – ebenfalls unter einem Kriegstrauma leidet. Nahe geht einem das Schicksal der plakativen Figuren indes nicht. Dabei wäre eine etwas komplexere Charakterzeichnung mit Darstellern wie Thomas Haden Church („Spider-Man 3“) oder Lauren Graham („Gilmore Girls“) durchaus möglich gewesen. Allein der von Newcomer Josh Wiggins („Hellion“) überzeugend in seiner zweiten Kinorolle dargestellte Justin und der verstörte Minenspürhund Max bekommen ein etwas tiefergehendes Profil.

    Mehr als ungewöhnlich für ein Jugenddrama ist dann das Finale, das aber umso mehr zur Filmografie der Macher passt. Nachdem der Auftakt mit einer Kriegsszene schon Action bietet, geht es mit einem erneuten Kugelhagel auch hier ziemlich bleihaltig zu. Regisseur und Autor Boaz Yakin kennt sich u. a. durch „Safe – Todsicher“ mit Action aus und sein Co-Autor Sheldon Lettich gehörte einmal sogar zu den größten Namen in diesem Genre. Der Vietnam-Veteran inszenierte u. a. „Leon“ und „Geballte Ladung“ mit Jean-Claude Van Damme und verfasste gemeinsam mit Sylvester Stallone das Skript zu „Rambo III“. So richtig von diesen Wurzeln wollten sich Yakin und Lettich scheinbar selbst bei einem Familienfilm nicht lösen. Der knallige Schlusspunkt im Wald, bei dem Max gegen einen Rottweiler kämpft und Justin auf seinem Mountainbike eine waghalsige Downhill-Einlage hinlegt, verpasst dem oft eindimensionalen Familienfilm so zumindest eine eigene Duftmarke.

    Fazit: Das pathetische Abenteuerdrama über die Freundschaft eines Teenagers zu einem Militärhund überrascht lediglich mit dem explosiven Finale.

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