Wolfgang (Louis Hofmann) ist 14 Jahre alt und ein rebellischer Junge – eine Charaktereigenschaft, die das Leben leider nur komplizierter macht. So schickt ihn sein Stiefvater Heinz (Uwe Bohm)1968 gegen den Willen der Mutter Ingrid (Katharina Lorenz) in ein Fürsorgeheim der Diakonie Freistatt, auf dass aus Wolfgang ein "anständiger" Junge werde. Im Heim muss er allerdings unmenschliche Arbeitsbedingungen und perfide Erziehungsmethoden ertragen, angeordnet vom Anstaltsleiter Brockmann (Alexander Held) und ausgeführt vom prügelnden Oberbruder Wilde (Stephan Grossmann). Da nützt es wenig, dass immerhin der Erzieher Krapp (Max Riemelt) bemüht ist, nachsichtig mit den Jungen umzugehen. Zumal sich die Gewalt verschärft, als Wolfgang mit Brockmanns Tochter Angelika (Anna Bullard) anbandelt. Schließlich sieht der drangsalierte Teenager nur noch einen Ausweg: Er ergreift die Flucht, gemeinsam mit seinem neuen Freund, dem sensiblen Zögling Anton (Langston Uibel)...
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Freistatt
Von Christian Gertz
In den 50er und 60er Jahren wurden in rund 3.000 staatlichen oder konfessionellen Heimen in der noch jungen Bundesrepublik Hunderttausende Kinder und Jugendliche „erzogen“: Der überwunden geglaubte Faschismus fand seine Fortsetzung hinter den Mauern vieler dieser Anstalten mit Züchtigungen, Arbeitszwang sowie auf unbedingten Gehorsam und Autoritätshörigkeit ausgerichteten Strukturen. Eine der härtesten Jugendfürsorgeeinrichtungen jener Zeit war die evangelische Diakonie Freistatt im Kreis Diepholz in Niedersachsen, die dort praktizierte „schwarze Pädagogik“ reflektiert Regisseur und Co-Drehbuchautor Marc Brummund in seinem Jugenddrama „Freistatt“ anhand eines emotional aufgeladenen Einzelschicksals nach wahren Begebenheiten. Seine Erzählung beginnt der selbst in der Nähe des Handlungsortes aufgewachsene Filmemacher dabei bewusst Ende der 60er Jahre, da ihm nach eigener Aussage, der „Kont
Habe den Film an einem Nachmittag gesehen und war ganz schön aus der Realität gerissen. Das Bewusstsein, dass es solche Heime tatsächlich gegeben hat und die immer wieder aufkeimende Hoffnung, die dann immer wieder niedergeschmettert wurde, waren sehr emotional. Wir waren uns einig, dass der Film schon körperlich weh getan hat. Daher ging es auch nicht ohne Tränen. Ich war danach echt aufgewühlt und fand Louis Hofmann grandios. Tip: nichts ...
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Cursha
5.950 Follower
1.030 Kritiken
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3,5
Veröffentlicht am 11. Juli 2015
Für einen deutschen Film geht er in Ordnung, auch wenn er sicherlich zu langartmig ist. Aber er kritisiert gekonnt die Zustände der Heimerziehung, könnte dabei aber noch härter sein.