Als Erik (Ulrich Thomsen) in den 1970ern eine stattliche Villa in einer noblen Gegend von Kopenhagen erbt, lässt er sich von Ehefrau Anna (Trine Dyrholm) zu einem abenteuerlichen Neuanfang überreden: Das Paar gründet gemeinsam mit ihrer Teeanger-Tochter Freja (Martha Sofie Wallstrøm Hansen) und anderen Interessierten wie Allon (Fares Fares) und Mona (Julie Agnete Vang) eine Kommune. So tauschen Erik und Anna ihren gewöhnlichen, etwas eingerosteten Ehealltag gegen ein ungezwungenes und lockeres Leben, das von Partys, Essen in großer Runde und alles in allem einem harmonischen Beisammensein geprägt ist, abgesehen von kleinen Alltagsauseinandersetzungen. Während es zunächst kaum besser laufen könnte, bekommt die neue Gemeinschaft Risse, nachdem sich Erik in die Studentin Emma (Helene Reingaard Neumann) verguckt hat – die er schließlich sogar in die Kommune aufnimmt. Der daraus resultierende Konflikt mit Anna spitzt sich immer weiter zu und droht schließlich, die Gemeinschaft auseinanderzureißen…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Die Kommune
Von Carsten Baumgardt
Im Alter von sieben bis 19 Jahren lebte Thomas Vinterberg („Am grünen Rand der Welt“) tatsächlich in einer Kommune! Diese Zeit hat den dänischen Regisseur naturgemäß für immer geprägt: Chaos, Abenteuer, Freiheit, intellektuelle Diskussionen – es war immer etwas los. Die Erfahrungen eines ungezwungenen Lebens und der daraus resultierenden Probleme hat der Mitbegründer der Dogma-95-Bewegung („Das Fest“) schon 2011 zu dem Theaterstück „Die Kommune“ verarbeitet, dem er jetzt eine gleichnamige Verfilmung folgen lässt. Der dänische Beitrag im Wettbewerb der 66. Internationalen Filmfestspiele von Berlin beginnt als fröhliche Komödie und entwickelt sich schließlich zu einem bitteren Familiendrama. Während es der heiteren Hälfte an Biss mangelt, überzeugt der dramatische Abschnitt trotz einiger Klischees mit ungehemmter Emotionalität. Der erfolgreiche Kopenhagener Architekt Erik (Ulrich Thomsen)
Der Film hat die ganze Laufzeit über eine leicht depressive Grundstimmung, die sich zum Ende hin noch ziemlich in die Höhe steigt. Das Handeln der Figuren fand ich an 2-3 Stellen ziemlich unlogisch oder eher (sehr) schwer nachvollziehbar, worauf mich die Geschichte erstmal ein bisschen verloren hat. Schauspielerisch ist dass alles gut, wobei Hauptdarstellerin Trine Dyrholm ein extra Lob verdient.
Wenn man in der Richtigen Stimmung ist, kann ...
Mehr erfahren