Regisseur Florian Gottschick siedelt sein mit Freudschen Theorien und Mystery-Elementen angereichertes Beziehungsdrama „Nachthelle“ in einem verlassenen Geisterdorf im Osten der Bundesrepublik an. Diese morbide Kulisse ist nicht nur visuell reizvoll, sondern besitzt vor allem auch eine starke Symbolkraft, die der Filmemacher gekonnt einsetzt. Der Ort soll komplett niedergerissen werden und die idyllische Gegend dem Kohletagebau weichen, was natürlich einerseits ein bitterer Kommentar zu den von der Politik versprochenen „blühenden Landschaften“ ist. Aber zum anderen fördern die nahenden Bagger ebenso die verdrängten Traumata und die schmerzende Eifersucht zwischen den Figuren dieses Freiluft-Kammerspiels zu Tage: Im Wald steigen langsam die dunklen Geister einer schuldgetränkten Vergangenheit auf und dabei verschwimmen Realität, Hypnose und Traum immer mehr...
Bevor ihr Heimatdorf den...
Die ganze Kritik lesen