Pedro Almodóvar, der Jurypräsident des Festival-Jahrgangs 2017 in Cannes, hielt eine flammende Rede darüber, wie sehr ihn Robin Campillos AIDS-Drama „120 Beats Per Minute“ berührt habe und ließ nach der Preisverleihung offen durchblicken („wir hatten eine sehr demokratische Jury“), dass der spanische Arthouse-Meister seinem französischen Kollegen die Goldene Palme verliehen hätte, wenn er das alleinige Sagen gehabt hätte. So gewann Campillo mit seinem bewegenden Melodram „nur“ den Großen Preis der Jury, die zweithöchste Auszeichnung an der Croisette, weil eine Mehrheit der Jury Ruben Östlunds clever-spektakuläre Gesellschaftssatire „The Square“ bevorzugte. Macht aber nichts: Campillo, der sich selbst schon seit Jahrzehnten für die Rechte der Mitglieder der LGBTQ-Community einsetzt, schildert in einem emotional enorm aufwühlenden Film von den Ungerechtigkeiten zu den Hochzeiten der AIDS-E
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