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    Der Schacht
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    3,5
    Veröffentlicht am 17. Mai 2023
    DRUNTER UND DRÜBER

    Wie kommt der Hunger in die Welt? Der Schweizer Globalisierungskritiker Jean Ziegler hat mit genau diesem Titel ein Buch an seinen Sohn geschrieben, da sich dieser nicht erklären konnte, wie es so viel Ungerechtigkeit auf Gottes Erden geben kann. Der spanische Science-Fiction-Film Der Schacht erklärt die Grunddynamik der Klassengesellschaft und ihre Folgen auf eine vermutlich viel simplere Art, dafür aber kontrastreich genug, um im Gedächtnis zu bleiben. Der Schacht (auf englisch: The Platform) ist allein schon aufgrund seiner genialen Idee ein denkwürdiges Ereignis – ein Kammerspiel zwischen menschengemachten Horror und surrealer Satire.

    Die Kammer, in der das Ganze spielt, könnte einem Drama des absurden Theaters von Beckett oder Ionesco als dramaturgischer Unterbau gereichen. Vielmehr ist es eine Art Turm (wir wissen nicht, ob dieser unter- oder oberirdisch errichtet wurde) mit scheinbar unendlichen Ebenen, die weder Aus- noch Einstieg besitzen, die jeweils ungefähr quadratisch groß sind und in der Mitte eine Aussparung besitzen, durch welche täglich eine Plattform vorbeirauscht, die, beladen mit den köstlichsten Speisen, die man sich nur vorstellen kann, den Freiwilligen oder unfreiwilligen Teilnehmern den Magen füllt. Allerdings gibt es da ein kleines Problem: Die oberen Ebenen, beginnend bei 1, können sich noch die Bäuche vollschlagen, während die jeweils darunter liegende Kammer nur das bekommt, was die obere übriggelassen hat. Man kann sich also vorstellen, wie es, sagen wir, Ebene Nummer 48 ergeht – oder gar Ebene 100. Die müssen sehen, wie sie überleben, denn da ist außer abgenagten Knochen und leergegessenem Gedeck nicht mehr viel übrig.

    Goreng – einer, der mit dem Vertikalen Zentrum für Selbstverwaltung einen Deal ausgehandelt hat, um einen Studienabschluss zu bekommen, wacht eines Tages also auf Ebene 48 auf. Das ist zwar nicht so glücklich gewählt, als wäre man drüber, aber besser als drunter. Ihm gegenüber ein älterer Herr, der schon lange Zeit festsitzt. Jeden Monat erwachen beide auf einer neuen Ebene, die mal besser, mal schlechter sein kann. Ein Ding darf jeder mitnehmen, Goreng hat Don Quichotte, sein Mitinsasse ein Messer. Man kann sich denken, wohin das führt, sitzen beide mal tiefer. Denn die Nahrungsbeschaffung in der Not kann letztlich nur eines bedeuten.

    Wer mit Kannibalismus im Film überhaupt nicht umgehen kann, sollte Der Schacht tunlichst meiden. Andererseits ist dieser blutige Umstand Teil eines höchst durchdachten Konzepts zur Veranschaulichung eines sozialen Gefälles und gleichzeitig eines Phänomens, dass die Satten gieriger werden lässt und die Hungrigen verzweifelter. Dabei sollte der üppigst beladene Tisch für alle hier Anwesenden genug Essen zur Verfügung stellen, damit niemand mehr darben muss. Allein: Am menschlichen Verhalten scheitert es. Jesus wäre mit seiner wunderbaren Brot- und Fischvermehrung wohl gescheitert, hätte er den Korb durch die Reihen gehen lassen. Solidarität ist ein rares Gut. Warum teilen, wenn man selbst nichts davon hat? Altruismus ist nicht leicht zu verstehen.

    Der Schacht ist zynisch, brutal und pessimistisch. Aber nicht ganz hoffnunsglos, obwohl der Streifen versucht ist, die Hoffnung auf den besseren Menschen aufzugeben. Da ist ein Streben in diesem Film, ein Vorwärtskämpfen und der Wille zum Stürzen geltender Systeme. Auch das ist dem Menschsein inhärent. In seiner mit scharfer Klinge geschriebenen Dialogen und absurden Plot-Highlights so wie jenem, die Panna Cotta als Botschaft des Umbruchs zu erwählen, mag Galder Gaztelu-Urrutias Film seine im Widerspruch zur klinischen Kulisse archaische Gewalt und deftige Exzesse manchmal zu sehr entarten zu lassen – im Grunde aber bleiben diese Elemente Teil einer höheren Bedeutung, nämlich die einer lustvollen bis gar leidenschaftlichen Zurschaustellung der Gier, der Macht und des Eigennutzes. Da dies so hell und klar durch den Schacht strahlt, lässt sich die Hölle ertragen, solange die Suche nach der Erlösung anhält.
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    Yuuki
    Yuuki

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 22. Juni 2022
    Die Message ist zwar ganz gut aber Der Rest des Films ist einfach nur verschwendete Lebenszeit. Der Film hat weder einen richtigen Anfang noch ein richtiges an und wird einfach mittendrin rein geworfen. Vieles macht gar keinen Sinn und die Message ist auch recht schnell verstanden, dafür aber den kompletten Film anzuschauen ist einfach nicht nötig. Fazit der Film war einfach nur schlecht und ich hab mir mehr erhofft.
    Michael K.
    Michael K.

    45 Follower 239 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 26. März 2022
    Minimalistisch und gleichzeitig völlig kompromisslos (auch, was Horror- und Ekel-Szenen angeht) - so beeindruckt diese Netflix-Produktion durch Spannung, starke Figuren, die man nicht so schnell vergisst - und durch eine geradezu unheimliche Logik in der Story. Eine sehr originelle Horror-Dystopie, die auch zum Nachdenken anregt, und ich finde besonders auch den letzten Teil filmisch sehr gelungen. Die mystisch-surrealen Elemente hier - in diesem Setting - finde ich sogar wirklich großes Kino - und sie sind meiner Ansicht nach wie das Ende leicht erklärbar. Achtung SPOILER: spoiler: Goreng stirbt offenbar unten (er ist ja vom Kampf vorher schwer verwundet, was klar zu sehen ist kurz vorher), schafft es aber, das Kind auf die Plattform zu bringen (dessen Mutter ja gerade getötet wurde!). Ob Baharat es raus schafft, ist unklar (open-end), aber es wird sich etwas tun, am Ende rast ja die Plattform mit dem Kind hoch.

    Solche Filme sollten auch mehr in den Kinos laufen, damit Kinos das ganze Spektrum der Filmkunst bedienen.
    marcel seerden
    marcel seerden

    4 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 26. November 2021
    Ein absolut fesselnder Film mit tollen Charakteren und einer Meinung nach wichtigen Botschaft bzgl dem sozialverhalten der heutigen Gesellschaft ,für mich 5 von 5 !
    Nia Shirin
    Nia Shirin

    1 Follower 13 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 22. August 2021
    Ich bin kein Fan von Horrorfilme, aber dieser wurde mir empfohlen und ich habe es mir angeschaut und fand es widerlich und kann es nicht empfehlen. Aber ich bin auch keine Horrorfilmkennerin, daher basiert meine Meinung auf der Tatsache, dass es zwar unterhaltsam ist und irgendwie eine Message hat, aber ekelig ist.
    Leandro Civildar
    Leandro Civildar

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 17. August 2021
    Film ist nix für schwache Nerven. An manchen stellen ganz interessant, aber nach dem Ende weiß man, dass der komplette Film absoluter Schrott ist. Es gibt ein offenes Ende. WIE KANN MAN BEI SO EINEM FILM EIN OFFENES ENDE REIN BRINGEN. Nicht empfehlenswert...
    Philippekaaah
    Philippekaaah

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 3. April 2021
    Die erste Hälfte macht ein bisschen neugierig und Spaß und dann... sackt der Film total ab. Das Ende hat mich so geärgert, abgesehen davon , dass die Prämisse eh schon murks ist.
    a) auf die Fresse Geselschaftskritik ohne Gehalt.
    b) Blasse Protagonisten ohne Charakterisierung.
    c) das Ende (!) ist dermaßen lächerlich und absurd (auf die ungute Weise)
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 20. März 2021
    Kaum zuende gedacht. In eine große Gesellschaft leider kaum übertragbar, immer mit dem erhobenen Zeigefinger aber keine Lösung bietend
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 24. Januar 2021
    ein Film nach meinem SciFi und Mystery Geschmack nur zu viel Gore und Blut und Ekel für meinen Geschmack. Aber der Film hat Spaß gemacht und war spannend
    Andrijas
    Andrijas

    9 Follower 91 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 3. Januar 2021
    Verstörender aber zugleich auch interessanter Film über die menschlichen Schichten der Gesellschaft.
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