„La Flor“ ist mehr als bloß ein Film. Es ist eine Hommage an das Geschichtenerzählen, eine Verneigung vor dem Kino und eine Liebeserklärung an jene Kunstform, die uns nun seit über 100 Jahren dazu dient, Geschichten auf die unterschiedlichsten Weisen zu erzählen und zu erleben. In sechs Episoden bzw. acht Akten zollt Regisseur Mariano Llinás („Historias extraordinarias“) den unterschiedlichsten Genres Tribut – etwa dem US-amerikanischen B-Movie, dem Musical, dem Spionagefilm oder dem französischen Kino. Und er macht keine Gefangenen: Fast 14 Stunden läuft sein Opus Magnum, durch das einen Elisa Carricajo, Valeria Correa, Pilar Gamboa und Laura Paredes begleiten – wie ein roter Faden, der sich durch die verschiedensten Geschichten zieht, die dennoch irgendwie miteinander verwoben sind, für dasselbe stehen. Alleine deswegen zählt der Film, der bereits auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt wurde, wohl zu den außergewöhnlichsten Kinoerfahrungen des Jahres.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
5,0
Meisterwerk
La Flor
Ein Kinoerlebnis wie kein zweites
Von Lucas Barwenczik
Das Kino ist keine junge Kunstform mehr. Seit einigen Jahr lebt kein einziger Mensch mehr, der im Jahr seiner Geburt 1895 schon am Leben war. Nach fast 125 Jahren Film ist es nicht immer leicht, noch etwas wirklich Neues und Überraschendes zu zeigen. In den vergangenen Jahren hat man sich dafür vor allem auf technische Entwicklungen verlassen und eigentlich längst vertraute Bilder einfach nur in höherer Auflösung oder in 3D präsentiert. Doch mit dem 14-Stunden-Epos „La Flor“ haben der argentinische Regisseur Mariano Llinás und das Kollektiv El Pampero Cine einen Film geschaffen, der sich wirklich neu anfühlt. Ein filmisches Versuchslabor, in dem alles möglich scheint. Ein wildes Spiel mit Figuren, Genres, Bildern und Darstellern. Ein Ereignis! „La Flor“ erzählt nicht eine, sondern viele verschiedene Geschichten – und zwar immer wieder mit denselben vier Schauspielerinnen. Am Anfang trit