„Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“, lautet eines der bekanntesten Zitate von Thomas Brasch, dem Dichter, Filmemacher, Kokser, Frauenschwarm, nicht unbedingt immer in dieser Reihenfolge. Durch den 2018 veröffentlichten Dokumentarfilm „Familie Brasch“ erfuhr der 1945 geborene Brasch ein kleines Revival, das nun durch Andreas Kleinerts biographischen Film „Lieber Thomas“ noch einmal gehörig an Fahrt gewinnen dürfte. Es gibt ja auch einfach eine Menge wieder oder gar neu zu entdecken bei einer der komplexesten und ambivalentesten Figuren des deutschen Kulturbetriebs, die die Kulturszene erst in Ost- und dann in West-Berlin aufmischte, aber nach der Wende trotzdem fast vollständig in Vergessenheit geriet. Das er 2001 viel zu jung mit und vielleicht auch an einem Loch im Herzen starb, ist nur eines von vielen Dingen in Braschs Leben, die eigentlich zu perfekt passen, um wahr zu sein.
Die ganze Kritik lesen