Als Rainer Werner Fassbinder (Oliver Masucci) 1967 mit gerade einmal 22 Jahren eine Inszenierung des Antitheaters in München komplett umkrempelt, dachten die Anwesenden nicht einmal im Traum daran, dass dieser junge Rebell einmal zu den bedeutendsten Filmemachern des Landes zählen wird. Doch seine unkonventionelle Art ist sowohl ansteckend als auch anziehend und so dauert es nicht lange, bis Schauspielerinnen, Selbstdarsteller und Affären ihm Avancen machen und Fassbinder einen Film nach dem anderen dreht, die dann auf den Festivals in Cannes und Berlin für Aufsehen sorgen. Wie im Film als auch im echten Leben geht Fassbinder dahin, wo es wehtut. Rainer Werner Fassbinder ist dafür bekannt, sein Team zu drangsalieren, genauso wie auch seine Freunde und Geliebte. Doch das Leben am Limit, die unbändige Schaffenskraft und die Arbeitssucht fordern schon bald ihren Tribut...
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Enfant Terrible
Ein Bierbauch für die Ewigkeit
Von Christoph Petersen
Nach der Corona-bedingten Absage der Filmfestspiele von Cannes, in dessen Programmauswahl er es bereits geschafft hatte, feierte „Enfant Terrible“, ein Film über den legendären deutschen Filmemacher Rainer Werner Fassbinder („Angst essen Seele auf“), seine Weltpremiere als Eröffnungsfilm beim Filmfest Hamburg – und dort stieg der Regisseur Oskar Roehler („Herrliche Zeiten“) nach der Vorführung auf die Bühne, um erst mal so richtig vom Leder zu ziehen. Aber nachdem er die ganze deutsche Filmindustrie, deren einziges Ziel es sei, Regisseuren ihre Handschrift auszutreiben, in Grund und Boden verdammt hatte, nahm er die beiden Produzenten, die da neben ihm auf der Bühne standen und die nur wenige Minuten zuvor selbst ganz brav den beteiligten Fernsehsendern und Filmförderern gedankt hatten, doch gleich wieder aus seiner Universalabrechnung aus. Schon irgendwie radikal – aber doch auch mit N
Eine ungewöhnliche Hommage an einen ungewöhnlichen Künstler. Keine Lobeshymne, sondern der Versuch einer Annäherung, erzählt in wuchtigen, kunstvollen Episoden.