May (Anaïs Demoustier) und John (Tom Mercier) warten über gute zwei Jahrzehnte hinweg in einem Nachtclub auf ein mysteriöses Ereignis – ohne wirklich zu wissen, worum es sich dabei tatsächlich handelt. Dabei durchleben die beiden auch die große Disco-Ära der 1970er Jahre und geraten auch mit dem Techno-Boom nach der Jahrtausendwende in Berührung. Die Liebe zueinander und auch die Besessenheit voneinander überdauern Zeit und Musik. Doch sie können sich des langsam aufziehenden Schattens des nach wie vor unbekannten Ereignisses ist erwehren…
Frei nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Henry James.
„Ich mag es, wenn das Leben wie ein Roman ist“, sagt May (Anais Demoustier) einmal in Patric Chihas schillernder Kinoadaption einer Erzählung von Henry James – und im Grunde bringt sie damit etwas Essenzielles, das diesen Film zusammenhält, ganz gut auf den Punkt. Dabei geht es allerdings keineswegs darum, dass dies ein papierener oder allzu literarischer Film wäre, ganz im Gegenteil: „Das Tier im Dschungel“ ist ein pulsierender, mitreißender Film über die Jagd nach dem „richtigen“ pulsierenden Leben. Es ist auch ein Nachtlebenfilm, denn den größten Teil der Laufzeit verbringen wir mit May und John (Tom Mercier), die sich in einem mysteriösen Club jahrzehntelang umschwirren, magnetisch voneinander angezogen werden und doch nie ganz zusammenfindend. „Das Tier im Dschungel“ beginnt mit der Eröffnungsnacht des Clubs ohne Namen im Jahr 1979 – und der Begegnung von May und John, die eigentli