Regisseur Francois Ozon lässt „8 Frauen“ wie eine Douglas-Sirk-Schnulze beginnen: Ein romantisch verschneites Landhaus, ein Reh nähert sich, der herrschaftliche Eingang wird gezeigt. Doch sehr schnell wechselt die Atmosphäre in ein bis zum Schluss enorm komödiantisches Familiendrama, in dem Ozon alle Register des Tragikomischen zieht. Die ganze Fassade des großbürgerlichen Scheins wird sehr schnell eingerissen – vor allem (aber nicht nur) exzellent durch Isabelle Huppert in der Rolle der alten Jungfer Augustine, mit ihrer schnippischen, bewusst verletzenden, zickigen und rücksichtlosen Art. Wenn Augustine die Treppe im Haus herunter kommt – das Zentrum des Geschehens –, sind Kampf und Enthüllung, Intrige und Verleumdung angesagt. Entscheidend jedoch ist, dass Ozon seine Figuren nicht in gut und böse einteilt, sondern durch ein ungeheures und gelungenes Maß an Humor und vor allem Sarkasmu
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