Sonne, Strand, Sex – das passte schon immer gut zusammen. Welche Komplikationen sich aus dieser Leichtigkeit des Seins ergeben, wenn sich sozialer Sprengstoff dazu gesellt, erforscht Lauret Cantet in seinem vielschichtigen Drama „In den Süden“. Inmitten des aufgewühlten Haiti der späten 70er Jahre etablieren reiche, gelangweilte Damen ein Paradies mit käuflichen jungen Einheimischen im geschützten Raum eines Luxushotels. Wie sich auch hier die Realität Raum verschafft und wie Betroffenen damit umgehen, analysiert Cantet in ruhigen Bildern, hinter denen trotz aller Schönheit Beklemmung lauert. Wo der Roman zwischen den Zeilen Raum hat, die Komplexität dieser Verquickung sich entfalten zu lassen, bleibt im Film eine diffuse Unklarheit zwischen Polit- und Liebesdrama. Im unübersichtlichen Gewirr eines Flughafens wird ein etwas abgeklärt wirkender Herr (Lys Ambroise) im Anzug unversehens
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