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    Einer der besten "Saw"-Filme sollte ursprünglich gar nicht zum legendären Horror-Franchise gehören - und wäre fast in Deutschland produziert worden!
    Maximilian Knade
    Maximilian Knade
    -Freier Autor
    Erst durch den Horrorfilm hat Maximilian überhaupt seine Filmliebe entdeckt. Auch wenn sein Herz wahrscheinlich am meisten an Wes Cravens "Scream" hängt, kann er nicht verleugnen, dass er sich vor jedem Rob Zombie-Film freut wie ein Kind an Weihnachten.

    Regisseur Darren Lynn Bousman setzte bei „Saw II“, dem Sequel zum brutalen Kultfilm von 2004, noch mehr auf kreative Fallen, Splatter und Gore. Was die meisten nicht wissen: Eigentlich sollte daraus ein ganz anderer Film werden!

    STUDIOCANAL

    Die „Saw“-Reihe ist nicht erst seit Kurzem eine feste Institution im Horror-Genre, deren Popularität sich mit großen Franchises wie „Halloween“ oder „Freitag der 13.“ messen lässt. Das ikonische „I Want To Play A Game“, die bedrohlichen Klänge des Theme-Songs „Hello Zepp“ und natürlich die gruselige Clown-Puppe Billy sollten wohl jedem bekannt sein, der auch nur entfernt in Kontakt mit dem Genre kam. Die Reihe war so erfolgreich, dass dem ersten Teil, für dessen Regie „Conjuring“-Macher James Wan verantwortlich war, jährlich und rechtzeitig zur Halloween-Zeit eine Fortsetzung folgte.

    Diesen Rhythmus behielt man sich bei, bis die Reihe mit „Saw VII – Vollendung“ einen vorläufigen Abschluss bekam. Doch auch damit war noch lange nicht Schluss. Nach ein paar Jahren Pause kamen 2017 mit „Jigsaw“ und 2021 mit „Saw: Spiral“ weitere im „Saw“-Universum beheimatete Ableger in die Kinos, die jeweils eigenständigere Wege gehen sollten. Für die nähere Zukunft ist schon die Veröffentlichung eines zehnten Vertreters der „Saw“-Reihe geplant. Es scheint also so, als wäre das letzte Spiel noch nicht gespielt und das „Saw“-Universum hätte nicht nur eine Vielzahl an Fortsetzungen hinter sich gebracht, sondern auch einiges vor sich. Doch wusstet ihr, dass „Saw II“, das erste Sequel von Darren Lynn Bousman, ursprünglich gar nicht zum „Saw“-Universum dazu gehören sollte?

    Aus "Saw II" sollte ursprünglich "The Desperate" werden

    Ungefähr zur gleichen Zeit, zu der „Saw“ die Kinos eroberte und zum absoluten Publikumsrenner wurde, hatte Darren Lynn Bousmann ein Drehbuch unter dem Titel „The Desperate“ verfasst, das thematisch und tonal sehr zur Geschichte des Puzzle-Mörders Jigsaw passte. Aus diesem Grund wurde es von nahezu allen Studios abgelehnt. Lediglich aus Europa ereilte ihn das Angebot, er könne den Film mit einem Budget von 1 Million Dollar in Deutschland umsetzen. Als sich Bousman auf die Suche nach möglichen Kameraleuten begab, sprach er unter anderem mit David A. Armstrong, der schon für die Kamera im ersten „Saw-Film verantwortlich war und auch die kommenden Sequels bebildern sollte.

    Endlich bestätigt: Diese Horror-Ikone kehrt in "Saw 10" wirklich zurück - aber ist das Franchise überhaupt noch zu retten?

    Armstrong zeigte sich überrascht darüber, dass Bousman ein solches Projekt in Deutschland mit einem derartig geringen Budget umsetzte und fragte, ob er das Drehbuch weiterreichen dürfte. Er präsentierte es Greg Hoffman, der an „Saw“ als Produzent beteiligt war und schließlich dafür sorgt, dass Bousmans Projekt doch größere Wellen schlug.

    Nochmal Glück gehabt!

    2005 erschien ein von Movieweb geführtes Interview, das Bousman gemeinsam mit Leigh Whannell gab, der schon im ersten „Saw-Film eine Hauptrolle übernahm und das Drehbuch schrieb. Mittlerweile ist Leigh Whannell auch als Regisseur von Horrorfilmen wie „Insidious: Chapter 3 – Jede Geschichte hat einen Anfang“ und „Der Unsichtbare“ unterwegs. In dem Gespräch erzählen beide über die Entstehungsgeschichte von „Saw II“, der gemeinhin als einer der besseren Teile des Franchise gilt, bevor sich die Reihe selbst ad absurdum führte. Bousman erinnert sich dabei daran zurück, wie Hoffman am Telefon zu ihm sagte: „Du machst das nicht in Deutschland, Du kommst morgen in mein Büro!“ Das war der Startschuss dafür, dass Bousmans Film mit höherem Budget in den USA realisiert werden konnte.

    Als sich der Erfolg von „Saw“ abzeichnete und es zur raschen Planung weiterer Sequels kam, erkannte man das Potenzial in Bousmans Vorlage und arbeitete es kurzerhand zum zweiten Teil der Reihe um. Man wollte schnell reagieren und die Marke „Jigsaw“ ausbauen, solange der Hype des ersten Teils noch aktuell war. Deshalb setzte man die erste Fortsetzung schon für 2005, also nur ein Jahr nach Veröffentlichung des Vorgängers, an.

    Leigh Whannell unterstützte Bousman als Co-Autor und änderte mit ihm das Drehbuch stark ab: Jigsaw (Tobin Bell) wurde als Figur eingefügt, der Franchise-übliche Twist eingebaut und die im Wesentlichen aus dem Originaldrehbuch übernommenen Personen in ein ganz anderes Setting verlagert. So wurde eine Geschichte geschaffen, die sich von der von Bousman ursprünglich vorgesehenen unterschied. Ein Vorhaben, das mehr als beachtlichen Erfolg mit sich brachte: Bei einem Budget von 4 Millionen US-Dollar konnte „Saw II“ weltweit fast 148 Millionen Dollar einspielen.

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