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    Adam Sandler als Tarantino-Star auf Nazi-Jagd: Daran scheiterte die Traum-Zusammenarbeit
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Adam Sandler liebt er und Chris Farley trauert er immer noch nach. Doch Björn Becher mag nicht nur Furzwitze, sondern auch Lubitsch, Wilder und Co. und alles mit viel Herz.

    Schon länger ist bekannt, dass Quentin Tarantino gerne mal Adam Sandler in einem seiner Filme besetzt hätte. Bei „Inglourious Basterds“ wäre es beinahe so weit gewesen...

    Universum / Warner Bros.

    Eigentlich sollten Comedy-Regisseur Judd Apatow und sein Kollege Quentin Tarantino einzeln im Podcast „Club Random“ von Bill Maher zu Gast sein. Doch der „Pulp Fiction“-Kult-Regisseur entschied kurzerhand, statt im Nebenraum auf seinen Auftritt zu warten, einfach zu einem Dreiergespräch zu erscheinen. Schließlich kennen sich die beiden Filmemacher gut. Wie sie sich kennenlernten, war dann auch direkt Gesprächsthema.

    Das geschah über einen gemeinsamen Freund: Adam Sandler. Nachdem Tarantino in Sandlers „Little Nicky – Satan Junior“ eine Nebenrolle bekleidete, hing er ein wenig mit dem Star und dessen Freundeskreis ab. Und zum engen Zirkel von Sandler gehörte eben auch Judd Apatow. Der wohnte sogar eine Weile mit Sandler in einer WG, verarbeitete diese gemeinsame Zeit später in „Funny People“ alias „Wie das Leben so spielt“. Ausgerechnet dieser Film verhinderte dann aber eine von Fans oft erträumte Zusammenarbeit von Tarantino und Sandler.

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    Während Tarantino im Podcast über die gemeinsamen Erlebnisse Anfang 2000 referiert, bringt Apatow das im Podcast auch plötzlich zur Sprache. Er fühle sich schlecht, dass er mit „Funny People“ einen Auftritt von Sandler in „Inglourious Basterds“ verhindert habe.

    Tarantino schrieb den Bärenjuden nur für Adam Sandler

    „Ja, ich habe den Bärenjuden für Adam Sandler geschrieben“, erklärt Tarantino. Bereits 2000 am Set des bereits erwähnten „Little Nicky“ habe er mit Sandler über die Rolle gesprochen, der völlig aus dem Häuschen darüber gewesen sei, Nazis mit einem Baseballschläger zu verkloppen.

    Sandler sei so begeistert vom ersten Skript gewesen, dass er bereits allen jüdischen Bekannten erzählt habe, dass er bald diesen Typen spielen wird, der Nazis mit einem Baseballschläger vermöbelt.

    Doch bekanntlich dauerte es noch Jahre, bis „Inglourious Basterds“ endlich realisiert werden konnte. Erst im Herbst 2008 liefen die Dreharbeiten an. Als Tarantino dafür wieder bei Sandler anklopfte, musste der absagen. Für denselben Zeitraum hatte er Apatow schon seit über einem Jahr die Zusage für „Funny People“ gegeben.

    "Funny People" wurde für Tarantino zum größeren Problem – aber sauer ist er nicht

    Wie Tarantino im Podcast „Club Random“ erzählt, war die Suche nach einem Ersatz und allgemein das Casting für „Inglourious Basterds“ dann gerade wegen „Funny People“ ein Problem: „Judd hatte sich schon all die guten jüdischen Stars geschnappt. Seth Rogen und all die guten jüdischen Darsteller waren bereits bei 'Funny People'. Ich töte Hitler mit Baseballschlägern und es sind einfach keine guten jüdischen Stars verfügbar. David Krumholtz und sonst niemand. Alle guten jüdischen Stars waren bereits beschäftigt. Dabei mache ich die jüdische Männer-Fantasie.“

    Sauer ist Quentin Tarantino, der den Bärenjuden dann mit Regie-Kollege Eli Roth besetzte, darüber nicht. Schließlich musste Adam Sandler „Funny People“ einfach aufgrund der gemeinsamen Historie mit Apatow machen: „Ich meine, der ganze Film startete mit einer verfickten Videokassette von euch als Kids“ [Anm.: das von Tarantino geäußerte „Kids“ wäre als „Kinder“ nicht gut übersetzt, denn Sandler und Apatow sind in diesen Szenen bereits Teenager, die in einer WG zusammenleben und Telefonstreiche machen.]

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    Universal Pictures
    Eli Roth spielte dann statt Adam Sandler den Bärenjuden in "Inglourious Basterds".

    Wir sind uns sicher, dass Adam Sandler ein großartiger Bärenjude gewesen wäre – aber auch so ist „Inglourious Basterds“ ein richtig guter Film geworden – wie nach Meinung des Autors dieser Zeilen auch der bei FILMSTARTS allerdings nur mit 2,5 Sternen bedachte „Funny People – Wie das Leben so spielt“. Und wer weiß: Vielleicht gibt es ja in Zukunft noch die Zusammenarbeit von Sandler und Tarantino. Viel Zeit bleibt aber zumindest fürs Kino nicht mehr. Denn Tarantino, der aktuell erst einmal an einer Western-Serie arbeitet, will schließlich nur noch einen einzigen Kinofilm inszenieren.

    Noch vor seinem 10. und letzten Film? Quentin Tarantino kündigt völlig neues Geheimprojekt an

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