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    Bei diesem Film hat sich Channing Tatum so in seine Rolle hineingesteigert, dass er sich tatsächlich selbst verletzt hat - und die Szene ist im Film geblieben!
    Maximilian Knade
    Maximilian Knade
    -Freier Autor
    Es gibt zu viele und es kommen immer neue dazu. Zu Maximilians All-Time Favorites zählen aber "Das Fenster zum Hof", "Fellinis Stadt der Frauen", "Goldrausch", "Angst essen Seele auf", "Mulholland Drive", "Uhrwerk Orange", "Die Verachtung", "Die zwölf Geschworenen" und "Nymphomaniac".

    In „Foxcatcher“ liefert Channing Tatum eine der bemerkenswertesten Performances seiner Karriere ab. Wir haben euch die Szene aus dem Film mitgebracht, an der deutlich wird, wie stark sich Tatum in seine Rolle hineinsteigerte.

    Es kommt immer wieder vor, dass sich Schauspieler*innen beim Dreh von Filmen selbst verletzen. Mal handelt es sich dabei um Missgeschicke, mal um Kontrollverluste, die Darsteller*innen im Rausch ihrer Performance erfahren. Teilweise entstehen dabei Aufnahmen, die so authentisch und intensiv sind, dass sie es in den Film schaffen. Ein berühmtes Beispiel ist Leonardo DiCaprio, der in „Django Unchained“ ein Glas zertrümmerte, woraufhin er seinen Monolog mit stark blutender Hand beendete.

    Viggo Mortenson brach sich beim Dreh zu „Herr der Ringe: Die zwei Türme“ zwei Zehen, als er einen Stahlhelm wegkickte. Im fertigen Film wirkt es so, als würde er um seine gefallenen Kammerad*innen trauern. Hart traf es auch Brad Pitt, der in „Fight Club“ wirklich einen Schlag von Edward Norton einstecken musste. Regisseur David Fincher hatte Norton dazu gebracht, seinen ersten Schlag nicht bloß anzutäuschen. Und der ging auch noch ausgerechnet aufs Ohr!

    Method Acting dieser Art gehört zum Job vieler Hollywood-Darsteller*innen dazu. Die Geschichten sind nicht immer schön. Interessant zu hören, sind sie jedoch allemal. Deshalb präsentieren wir euch heute noch einen Darsteller, dem Ähnliches geschah: „Magic Mike“ -Star Channing Tatum.

    Mit dem Kopf durch die Wand

    2014 erschien mit „Foxcatcher“ ein Sportdrama, in dem Tatum den Ringer Mark Schultz spielt, der sich und seine Karriere verhängnisvoller Weise in die Hände eines reichen Sportmäzens legt. Tatum verkörpert die Wut und die Angst, die hinter dem Erfolgswillen des Sportlers stehen, sehr nuanciert und einnehmen. Es war eine für Tatum überraschende Performance, die ihm dabei geholfen haben sollte, für Rollen in Filmen wie „The Hateful Eight“ und „Hail, Caesar!“ infrage zu kommen.

    In einer der Szenen aus „Foxcatcher“, die man so schnell nicht vergisst, geht Tatum in seinem Zimmer auf und ab und schlägt sich mit den Fäusten gegen den Schädel. Er ist wie im Tunnel. Schließlich beginnt er, seinen Kopf gegen den Spiegel an der Wand zu schlagen, bis dieser zerbricht und sein Kopf zu bluten beginnt. Die Szene wirkt wahnsinnig intensiv und authentisch – weil sie es ist!

    Die Szene stand nicht im Drehbuch, sondern war improvisiert. Demnach war auch der Schnitt an Tatums Stirn echt. Regisseur Bennett Miller erinnert sich in einem Special von The Hollywood Reporter zurück: „Er schlug dreimal mit dem Kopf auf das Ding und zerschmetterte es, er schlug seinen Kopf hindurch und durch den Rahmen hinter dem Spiegel und durch die Trockenwand, an der der Spiegel hing, und hinterließ eine zwei Zoll tiefe Lücke. Als wir den Spiegel runternahmen, war ein Loch in der Wand. Und er hat sich tatsächlich geschnitten, und Sie sehen sein Blut in dieser Szene. Da wurde etwas entfesselt, das Sie nicht erfinden können. Es ist irgendwo in Ihnen oder nicht.“

    Nicht nur Tatums Kopf, auch das Set musste also leiden! Millers Ausführungen machen deutlich, was für eine Kraft Tatum in dieser Szene aufbrachte. Man merkt es ihr an. Da ist es klar, dass man diese Improvisation mit in den Film aufgenommen hat.

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