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    TV-Tipp: Ein Comic-(Alb)Traum der Sonderklasse – von diesem Fantasy-Actioner gibt’s bald den nächsten Reboot
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Skurrile Monster, filigran ausstaffierte Welten voller Fantasie und Morbidität und schmissige Action: „Hellboy 2: Die goldene Armee“ ist ein klasse inszeniertes Kleinod des Superheldenkinos – und heute Abend im Fernsehen zu erleben.

    Mittlerweile dürfte Guillermo del Toro bei Filmfans vornehmlich zwei Assoziationen wecken: Der mehrfach preisgekrönte Filmemacher hat sich unter anderem dank „Shape Of Water“ und seinem Netflix-Animationsfilm „Pinocchio“ zu einem Regisseur gemausert, der von Oscar-Prestige umgeben ist. Außerdem steht der konsequent sein Ding durchziehende Mexikaner für einen bitter-romantischen Blick auf Monster und Außenseiter.

    Dass ausgerechnet dieser Filmemacher innerhalb eines kurzen Zeitraums sogleich drei Superheldenfilme gedreht hat, gerät dabei schnell in Vergessenheit – und wäre heute wohl kaum noch vorstellbar. Aber es war das Comickino, mit dem del Toro in den 2000er-Jahren seinen Stand in Hollywood festigte – und heute Abend läuft das fabelhafte Finale dieses Karriereabschnitts im Fernsehen: VOX zeigt heute, am 23. März 2023, ab 23.05 Uhr „Hellboy 2: Die goldene Armee.

    Wenn ihr den Film ohne Werbeunterbrechungen sehen wollt, findet ihr ihn derweil unter anderem bei Prime Video zum kleinen Preis als VOD zum Leihen und Kaufen:

    „Hellboy 2“ ist nicht nur der ambitionierte und den meisten Stilwillen zeigende Schlussstrich hinter del Toros Superheldenjahre, die 2002 mit „Blade 2“ begonnen haben und 2004 mit „Hellboy“ weitergeführt wurden. Er ist außerdem der bislang beste „Hellboy“-Film!

    Nach dem an den Kinokassen gescheiterten Reboot aus dem Jahr 2019 ist bereits ein weiterer Neustart in Arbeit – doch ob er wirklich an del Toros (alb-)traumhafte Monstersause heranreichen wird? Wir dürfen gespannt sein – sind angesichts der Klasse von „Hellboy 2“ jedoch auch leicht skeptisch...

    "Hellboy 2": Monsterliebe, Märchenaction und morbider Humor

    Der teuflische Hellboy (Ron Perlman) wurde 1944 von Rasputin heraufbeschworen, jedoch daraufhin von Professor Bruttenholm (John Hurt) aufgezogen. Mittlerweile arbeitet die sarkastische Ausgeburt der Hölle für das Bureau of Paranormal Research and Defense, eine Unterabteilung des FBI, die nun allerhand zu tun bekommt. Denn die vor langer Zeit mit dem Elfenkönig (Roy Dotrice) ausgehandelte Waffenruhe zwischen den Menschen und den Wesen der Unterwelt ist in Gefahr:

    Der verbitterte Elfenprinz Nuada (Luke Goss) will mit Unterstützung der unbesiegbaren Goldenen Armee sämtliche Macht an sich reißen! Also versucht Hellboy, zusammen mit seinem Kollegen Abe Sapien (Doug Jones), seiner Freundin Liz (Selma Blair), seinem Vorgesetzten Johann Krauss (James Dodd) und Prinz Nuadas Zwillingsschwester (Anna Walton), den wütenden Elf aufzuhalten.

    Die von Comickünstler Mike Mignola erschaffene, von übernatürlichen Elementen durchzogene Welt rund um Hellboy ist wie gemacht für Guillermo del Toro. Und nachdem dieser im ersten „Hellboy“-Teil bereits große Freude am Ausstaffieren hatte, legt er im teureren Sequel nochmal ein paar Schippen drauf: Der „Pans Labyrinth“-Regisseur packt diese Mixtur aus grimmiger Märchenwelt, morbide aufgezogenem Fantasyprunk und Comic-Action randvoll mit skurrilen Wesen und sonderbaren Artefakten.

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    Die sind nicht nur herrlich anzuschauende Paradebeispiele dafür, wie toll aufwändige Kostüme, massenhaft, filigran bearbeitete Effektschminke und zielsicher eingesetzte Digitaltricks harmonieren können. Unter del Toros Regieführung entwickeln die Monster, Ungetüme und sonderbaren Gestalten allesamt eine greifbare, dennoch andersweltliche Persönlichkeit.

    Daher ist „Hellboy 2“ nicht einfach eine Effektschlacht voller visuellem Prunk, sondern bebt förmlich vor Charakter – vom im mehrfachen Wortsinne schlagfertigen Titelhelden bis hin zu widerlich-traumhaften Handlangern, die nach einem saftigen Schlag auf's Maul den Film schon wieder verlassen.

    Mittendrin in dem düster-märchenhaften, fantastisch-ausartenden Actiongetümmel punktet zudem ein großartiger Ron Perlman, der mit rauem Charme und trockenem Witz in allen erdenklichen Lagen den Titelhelden glänzen lässt: Ob als Saufkumpel, sehnsuchtsvoll-verliebter Träumer oder ruppiger Haudegen, der dem Horror um ihn herum Spaß verleiht und wilde Späße gekonnt erdet. Ein schweres Erbe für seinen (nächsten) Nachfolger!

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