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    Neu im Heimkino: Einer der besten deutschen Filme der letzten Zeit – den ihr spätestens jetzt nachholen solltet!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Ob Sammlereditionen aus aller Welt, aktuelle Schnäppchen oder Uncut-Horror – er weiß ganz genau, wie man an die großen Must-Haves kommt.

    Richtig böse, saukomisch, wunderbar kurzweilig und leider immer noch viel zu unbekannt. Das ist „Ach du Scheiße!“ – ein waschechter Geheimtipp aus Deutschland, den es ab dem 21. April 2023 endlich auch auf Blu-ray gibt.

    Das deutsche Kino schrieb in diesem Kinojahr bereits so manch Erfolgsgeschichte. Zwischen Kassenschlagern wie „Sonne und Beton“, „Die drei ??? - Erbe des Drachen“ und „Manta Manta - Zwoter Teil“ wurde eine Genre-Perle allerdings vergleichsweise vernachlässigt. Schade, findet jedenfalls der Autor dieses Artikels. Denn für ihn zählt „Ach du Scheiße!“ nämlich locker zu den besten deutschen Filmen der jüngeren Vergangenheit.

    Knapp fünf Monate nach seinem Kinostart am 20. Oktober 2022 landete der Film vor wenigen Wochen bereits im Sortiment von Netflix. Wer den Kammerspiel-Thriller auf der Leinwand verpasst hat, den Streamingdienst mit dem roten „N“ nicht abonniert hat oder ohnehin ungerne streamt und so auch auf die VOD-Version* verzichten kann, hat nun endgültig keine Ausrede mehr, dieses ebenso fiese wie amüsante Juwel spurlos an sich vorüberziehen zu lassen: „Ach du Scheiße!“ gibt es ab dem 21. April 2023 endlich auch auf Blu-ray!

    Dem Film von Lukas Rinker ist definitiv zuzutrauen, im Heimkino/Streaming über die Zeit Kultstatus zu erreichen. Jedenfalls bleibt zu hoffen, dass der praktisch komplett auf einem Dixiklo (!) spielende Thriller die Aufmerksamkeit geschenkt bekommt, die ihm gebührt. Denn während das hiesige Blockbuster-Kino von Genrefilm-Enthusiasten gerne für ein Übermaß an Kitsch und Klischees kritisiert wird, ist „Ach du Scheiße“ genau die Art von Film, die sich viele Filmfans oft von deutschem Kino wünschen: frech, mutig und schwer unterhaltsam.

    "Ach du Scheiße!": Fieses Kammerspiel zwischen Hollywood und Bayern

    Regisseur Lukas Rinker, der übrigens auch das Drehbuch zu „Ach du Scheiße!“ verfasste, erzählt die Geschichte von Frank (Thomas Niehaus), der sich in der buchstäblich beschissensten Situation seines Lebens befindet. Denn der Workaholic kommt in einem umgestürzten, eingesauten Baustellenklo zu sich. Und nicht nur scheint dieses auch noch von außen abgesperrt zu sein, obendrein hat sich auch noch eine Metallstange durch seinen Arm gebohrt! Aber wie ist er nur in diese missliche Lage geraten? Und noch viel wichtiger: Wie kommt er da wieder raus?

    Genau darüber muss er sich nun schleunigst Gedanken machen. Denn das Dixiklo steht ausgerechnet auf jenem Gelände, auf dem eine große Sprengung vorgenommen werden soll – und zwar schon in 30 Minuten! Die Uhr tickt. Zwischen Blut, Fäkalien und jeder Menge möglichen Hinweisen, die zur Lösung des Rätsels beitragen könnten, beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit – in dem neben dem angehenden Bürgermeister Horst Wolff (Gedeon Burkhard) auch Franks Freundin Marie (Olga von Luckwald) eine entscheidende Rolle spielt…

    Nein, nicht "Manta Manta 2": Eine Million Besucher machen einen der besten deutschen Filme 2023 endgültig zum Mega-Hit!

    Fans von Filmen wie „Saw“ und „Buried - Lebend begraben“ sollten „Ach du Scheiße!“ unbedingt auf der Rechnung haben. Sowohl inhaltliche als auch visuelle Referenzen erinnern immer wieder an eben jene finsteren Kammerspiele aus Hollywood, und auch in Sachen Blut und Ekel macht die deutsche Indie-Überraschung keine Gefangenen: Auch wenn der Film nie zu einer Splatter-Schlachtplatte ausartet, reizt er die FSK-16-Freigabe dennoch immer wieder aus – und dürfte Zartbesaitete des Öfteren die Hände vors Gesicht schlagen lassen. Eines sei an dieser Stelle jedenfalls gesagt: Gut, dass es noch kein Geruchsfernsehen gibt!

    Rinker klaut sich aber nicht einfach nur altbewährte Traumfabrik-Versatzstücke für seine Geschichte zusammen, sondern zieht sein ganz eigenes Ding durch. Angereichert mit jeder Menge frisch-frecher Ideen (und einer Extraportion bayerischem Charme) macht „Ach du Scheiße!“ bei all der Spannung so nicht nur gehörig Spaß, sondern hat obendrein auch das Herz am rechten Fleck – was man so gerade nach dem Eröffnungs-Striptease zu „Ohne dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein)“ nie und nimmer erwarten würde.

    „Ach du Scheiße!“ lässt zwar immer wieder Zeit, um kurz durchzuatmen. Dass sich Leerlauf oder gar Langeweile aber zu keiner Sekunde abzeichnen, liegt nicht zuletzt auch an der knackigen Laufzeit des Films. Denn mit gerade einmal 90 Minuten ist „Ach du Scheiße!“ genau so lang bzw. kurz, wie er eben sein soll. Und in einer Zeit, in der Filmemacher immer häufiger zu Überlänge tendieren, ohne diese am Ende auch adäquat zu füllen, macht das Lukas Rinker geradezu zu einem Wohltäter des (deutschen) Kinos – von dem wir in Zukunft hoffentlich noch ganz viel hören werden.

    Die besten deutschen Filme aller Zeiten

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