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    "Flop des Jahres": So hat die Kritik damals einen der besten Filme von Martin Scorsese verrissen
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Martin Scorsese zählt zu den besten Regisseure aller Zeiten. Die Kritik ist aber nicht immer gnädig mit seinen Filmen umgegangen. „The King Of Comedy“, der heute als Meisterwerk gefeiert wird, hat 1982 sogar richtig auf den Deckel bekommen.

    Fox

    Cineast*innen fiebern bereits voller Vorfreude dem 19. Oktober entgegen. Dann nämlich startet mit „Killers Of The Flower Moon“ das neue Mammutwerk (über 200 Minuten Laufzeit!) von Martin Scorsese in den deutschen Kinos. Der italo-amerikanische Regisseur, der nun seit fast 50 Jahren im Filmgeschäft tätig ist, gilt aufgrund von Meisterwerken wie „Taxi Driver“, „Wie ein wilder Stier“ oder „GoodFellas“ als einer der besten und einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten.

    Bei manchen seiner Arbeiten hat es jedoch eine Weile gedauert, bis deren Genialität wirklich anerkannt wurde. Ein Paradebeispiel dafür ist wohl „The King Of Comedy“ aus dem Jahre 1982. Der satirische Thriller mit Robert De Niro, Jerry Lewis, Sandra Bernhard, Diahnne Abbot gilt heute als einer der besten Filme von Martin Scorsese und war auch eine der maßgeblichen Inspirationen für den Kino-Hit „Joker“ mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle. Die Kritik allerdings hat den Film bei seiner Veröffentlichung ordentlich in die Mangel genommen.

    "Die Leute haben ihn gehasst"

    In einem TikTok-Video seiner Tochter Francesco Scorsese hat Martin Scorsese kürzlich an die harschen Reaktionen zurückerinnert, die „The King Of Comedy“ bei seiner Premiere erfahren hat: „Die Leute haben ihn gehasst, als er herauskam. Es war der Flop des Jahres. So hieß es bei Entertainment Tonight.“

    Tatsächlich stellte „The King Of Comedy“ nicht nur inszenatorisch einen Bruch zu „Taxi Driver“ und „Wie ein wilder Stier“ dar. Für viele Zuschauer*innen dürfte die düstere Satire, die von einem tiefsitzenden Zynismus geprägt ist, irritierend gewirkt haben. Während die Kritiker*innen für schlechtes Presse-Echo sorgten, interessierte der Film in den Kinos ebenfalls kaum jemanden. Bei einem Budget von 19 Millionen US-Dollar konnte „The King Of Comedy“ nur schwache 2,5 Millionen US-Dollar einspielen.

    Inzwischen hat sich das Blatt, wie gesagt, gewendet. „The King Of Comedy“ wird immer wieder zu den Highlights im Schaffen von Martin Scorsese gezählt (der Film zählte auch zu den Favoriten von Meisterregisseur Akira Kurosawa). Auch Robert De Niros Performance des verbissenen, aber erfolglosen Komikers Rupert Pupkin wird heute als eine seiner eindrucksvollsten Darbietungen gefeiert. In diesem Fall gilt dann wohl das alte Sprichwort: Gut Ding will Weile haben.

    Dieser Thriller von Martin Scorsese wird viel zu oft übersehen – dabei ist er die Vorlage für eine der besten "Simpsons"-Folgen!

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