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    Dieser starbesetzte Fantasy-Flop hat 150 Millionen Dollar gekostet – schon 16 Jahre später ist er halb vergessen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Drei Jahre nach seinem Erfolg mit „Der Polarexpress“ versuchte es Robert Zemeckis erneut mit der Performance-Capture-Technik. Doch trotz Stars wie Angelina Jolie und Anthony Hopkins legte der Film eine Bruchlandung hin...

    Ein 150 Millionen Dollar teurer Fantasy-Blockbuster mit Stars wie Angelina Jolie und Anthony Hopkins, der dem Publikum eine völlig neue Filmtechnik präsentiert – klingt wie etwas, das Kinogeschichte geschrieben haben müsste. Doch in der Realität sah das ein wenig anders aus: Die Legende von Beowulf“ erlitt Schiffbruch an den Kinokassen und ist schon 16 Jahre später halb vergessen...

    Robert Zemeckis hat Kult-Klassiker wie „Zurück in die Zukunft“, „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ und „Forrest Gump“ gedreht. 2004 trat er schließlich in eine neue Phase seiner Karriere ein: Der Regisseur gab bekannt, fortan nur noch Filme im Performance-Capture-Verfahren drehen zu wollen, einer Weiterentwicklung der sogenannten Motion-Capture-Technologie.

    Hierbei werden nicht nur die Bewegungen, sondern auch die Gesichtszüge realer Schauspieler*innen getrackt und auf computergenerierte Figuren übertragen. Zemeckis hielt diese Technologie für die Zukunft – und ein bisschen hatte er sogar Recht, denn auch die blauen Bewohner*innen des Planeten Pandora in James Camerons rekordebrechendem Sci-Fi-Epos „Avatar“ sind später mittels Performance Capture entstanden.

    Doch seine eigenen Kreationen konnten nicht in gleicher Weise überzeugen: Stars wie Tom Hanks (in „Der Polarexpress“) oder Angelina Jolie waren klar als sie selbst zu erkennen, doch je näher ihre digitalen Avatare den Originalen kamen, desto befremdlicher erschienen sie dem Publikum – ein Phänomen, das als „Uncanny Valley“ bezeichnet wird.

    Das war allerdings nicht das einzige Problem von „Die Legende von Beowulf“: Nachdem der familienfreundlichere Vorgänger „Der Polarexpress“ sein Budget immerhin verdoppeln konnte, wollte Zemeckis das Verfahren auf einen vergleichsweise erwachsenen Stoff anwenden. Doch diesmal ging die Rechnung nicht auf. Die Düsternis der Vorlage (das altenglische Heldengedicht „Beowulf“, das schon zuvor mehrmals verfilmt wurde) wollte sich nicht mit der glatten Ästhetik des Films vertragen, und so saß der Film zwischen allen Stühlen – am Ende wollte ihn kaum jemand sehen.

    Laut der damaligen FILMSTARTS-Kritik, in der „Die Legende von Beowulf“ immerhin 3 von 5 Sternen bekam, sei der Film „nicht mehr und nicht weniger als eine beeindruckende technische Spielerei“ und richte sich „primär an all jene, die den aktuellen technischen Stand in Augenschein nehmen wollen.“

    Das waren nicht allzu viele: Gerade einmal 196 Millionen Dollar spülte der Film in die Kinokassen – bei einem 150-Millionen-Budget ein enttäuschendes Box-Office-Endergebnis. Diese Erfahrung hielt Zemeckis nicht davon ab, weiter mit der Performance-Capture-Technik zu experimentieren. 2010 versuchte er es erneut mit einem Weihnachtsfilm und besetzte Jim Carrey in „Disneys Eine Weihnachtsgeschichte“ als Ebenezer Scrooge – diesmal wieder mit größerem Erfolg.

    Dieser Superheldenfilm brauchte fast 10 Jahre für seine Entstehung – und wurde dann zum Flop

    Dieser Artikel ist in ähnlicher Form bei unserer spanischen Schwesternseite Sensacine erschienen.

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