Auch bevor Quentin Tarantino bei seinem zehnten und dann womöglich letzten Film, „The Movie Critic“, angelangt ist, gilt der „Pulp Fiction“- und „Once Upon A Time In Hollywood“-Macher als einer der legendärsten Regisseure aller Zeiten – der in seinen Filmen Kino-Einflüsse aus aller Welt zu einzigartigen Erlebnissen kulminieren lässt. Doch jene Filme, die ihn einst zu seinen großen Meisterwerken inspirierten, brauchen sich vor seinen gefeierten Hits keineswegs zu verstecken. Das trifft nicht nur auf die legendären Italo-Western zu, die der Filmemacher hier und da als Vorbild nahm, sondern auch für das Martial-Arts-Kino aus Hongkong. Genau davon könnt ihr euch ab sofort ganz einfach selbst überzeugen:
Im Abo von MUBI – unter anderem als Channel bei Amazon Prime Video verfügbar – könnt ihr jetzt ganze 14 (!) Klassiker der Shaw Brothers im Abo streamen. Einige davon gibt es aktuell nirgendwo sonst digital, und auch auf DVD oder Blu-ray sind viele kaum noch zu bekommen.
Wenn ihr euch also fragt, woher Quentin Tarantino etwa die Ideen für seine Kameraführung, seine Sets oder seine Actionszenen – vor allem in „Kill Bill Vol. 1“ und „Kill Bill Vol. 2“ – hatte, solltet ihr hier unbedingt einen Blick riskieren. Oder am besten gleich mehrere. Ihr könnt MUBI sowohl kostenlos testen als auch im monatlich kündbaren Abonnement buchen.
Tarantino ist seit jeher bemüht, das Kino der Shaw Brothers außerhalb Hongkongs populär zu machen – und ehrte das ikonische Filmstudio keineswegs bloß mit zahllosen Anspielungen sowie der Nutzung des weltberühmten Intros in „Kill Bill“. In den 90ern übernahm er mit dem von ihm gegründeten Verleih Rolling Thunder Pictures zudem den US-Verleih der Shaw-Brothers-Produktion „Der Koloss von Konga“. Zudem veranstaltete er in seinem Kino, dem New Beverly Cinema, auch den Shawtember. Einen September ganz im Zeichen der in Genre-Kreisen gefeierten, darüber hinaus aber oftmals immer noch ziemlich unbekannten Kung-Fu-Film-Klassiker.
Shaw Brothers: Diese Filme sind ein Muss für Martial-Arts-Fans!
Der Autor dieses Artikels hat die Gelegenheit jedenfalls direkt genutzt, um einige der größten Meilensteine des modernen Kampfsport-Kinos nachzuholen – aus der Zeit vor Bruce Lee sowie abseits von Jackie Chan fehlen ihm nämlich immer noch so manche Kult-Hits, die in der Regel eben nicht so einfach nachgeholt werden können. Es sei denn, man gönnt sich die grandiosen, aber eben auch kostspieligen Sets Shawscope Volume 1* und Shawscope Volume 2 von Liebhaber-Label Arrow:
Und was soll ich sagen: Nachdem mich „Die 36 Kammern der Shaolin“ schon restlos begeisterte, kann ich auch für die ersten drei Filme, die ich in der vergangenen Woche bereits im MUBI-Abo nachgeholt habe, eine uneingeschränkte Empfehlung abgeben:
Der ausschließlich in der „Shaw Brothers Collection“ von 2014 auf Blu-ray erschienene „Der Todesspeer der Shaolin“ alias „The 8 Diagram Pole Fighter“ schafft es auf fast einzigartige Weise, trotz seiner knackigen Laufzeit von knapp 90 Minuten geradezu epische Züge anzunehmen – und überzeugt als meisterhaft inszeniertes und erzähltes Shaw-Spätwerk nicht nur mit großartigen Kampfszenen, sondern geht auch mit der Geschichte zweier Brüder, die einen verheerenden Hinterhalt nur knapp überleben, richtig unter die Haut. In der Hauptrolle zu sehen: Gordon Liu – den Tarantino nicht ganz zufällig auch für sein „Kill Bill“-Doppel vor die Kamera holte.
„Das goldene Schwert des Königstigers“ („The One-Armed Swordsman“) mit Wang Yu erzählt die nicht weniger tragische Geschichte eines Schwertkämpfers, der einen Arm verliert, dadurch jedoch neuen Mut schöpft – und eine neue Kampftechnik entwickelt, um seinem Mentor in einem erbitterten Konflikt tatkräftig zur Seite zu stehen.
Und „Dirty Ho“ – erneut mit Gordon Liu – ist einfach nur ein ungemein kurzweiliger, verspielter Spaß. Mit einigen der vielleicht kreativsten Nahkampf-Duellen überhaupt, die mit ihren Choreographien auch fast 45 Jahre später noch in Staunen versetzen. Auch wenn – oder gerade weil – hier nicht knochenbrecherische Volldampf-Action im Vordergrund steht, sondern filigrane, bis ins kleinste Detail perfekt ausgeführte Bewegungsabläufe, die wie die Zahnräder eines Schweizer Uhrwerks perfekt ineinandergreifen. Ein famoser Mix aus Slapstick-Comedy und Akrobatik!
Darüber hinaus dürft ihr euch unter anderem auch über „Der Boxer von Shantung“, „Five Element Ninjas“, „Zhao - Der Unbesiegbare“ und „Legendary Weapons Of China“ freuen. Zudem lohnt es sich allerdings, MUBI auch nach einigen anderen Highlights zu durchforsten. Ihr findet nicht nur zahlreiche Klassiker aus aller Welt und sämtlichen Genres auf der Plattform, sondern auch einige Kino-Highlights von 2023 wie etwa Christian Petzolds „Roter Himmel“ oder die fiese Satire „Sick Of Myself“.
Martial-Arts-Action mit doppeltem "John Wick"-Bösewicht: Harte Fights im deutschen Trailer zu "Die Faust des Condors"*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.
